Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3623
Das falsche Wirtschaftsmodell?

Der Exportweltmeister straft seine Kritiker Lügen

Wir haben das falsche Wirtschaftmodell. So sehen es viele Ökonomen. Sie müssen erklären, wie Deutschland ohne seinen starken Export aus der konjunkturellen Talsohle käme, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Ralf Vielhaber.

„Exportweltmeister“ – Was haben wir doch Prügel bezogen für das deutsche Wirtschaftsmodell. Von den internationalen Institutionen wie OECD, IWF, unseren europäischen Freunden, die allerdings ganz gerne ihre Scheibe von den Einnahmen abschneiden, den Amerikanern und nicht zuletzt einer Schar heimischer Ökonomen, die auf unhaltbare Ungleichgewichte verweisen, weil wir mehr und Höherwertiges ins Ausland verkaufen, als im Ausland einkaufen.

Wirtschaftsforscher deuten mahnend auf die Umbrüche in der Welt, größeren Protektionismus, neue Lieferketten und nicht zuletzt den riesigen Kapitalexport der mit den enormen Leistungsbilanzüberschüssen verbunden ist. Wir schaffen unser Geld ins Ausland, statt es hier zu investieren. Da ist was dran. Doch es hat Gründe. Sie liegen zu einem Gutteil in der saturierten, alternden Gesellschaft.

Der Export zieht uns aus dem Pandemie-Sumpf

Was wären wir gerade jetzt ohne die enorm starke Exportindustrie? Sie ist es, die Deutschland konjunkturell aus dem Sumpf zieht. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind soeben von 11,9 Punkten auf 24,9 Punkte gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Januar 2011. Die Exportwirtschaft profitiert von einer starken Konjunktur in Asien und den USA. Nicht vom Euroraum. Da wissen wir, wie mühselig der sich berappelt.

Wie bescheiden sähe es gerade in der Pandemie aus, wenn wir ein Binnenmarkt orientiertes Modell hätten. Deutschlands Konjunktur wäre mausetot. Die Dienstleistungswirtschaft liegt seit einem Jahr am Boden. Der Handel verliert immer mehr Marktanteile an Amazon. Der Kultursektor in der Pandemie heißt netflix. Es gäbe keinen Kapitalexport mehr. Dafür aber schnell neue Ungleichgewichte. Denn unsere Schuldenberge wären ruckzuck untragbar.

Never change a running system – so statisch sehe ich es nicht. Auch funktionierende Systeme müssen angepasst werden, damit sie in der Zukunft funktionieren. Die Automobilwirtschaft weiß ein Lied davon zu singen. Aber anpassen ist eben nicht abschaffen. Herzlich grüßt Sie und wünscht erholsame und gesunde Ostertage, Ihr Ralf Vielhaber

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
  • Wehrpflicht reaktivieren – aber für welchen Krieg?

Militärpolitik ohne Strategie: Die Lehren aus dem Afghanistan-Debakel

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Deutschland diskutiert über die Rückkehr der Wehrpflicht – doch ohne ein klares Ziel. Der Afghanistan-Bericht sollte eine Lehre sein. Er zeigt ein strategisches Fiasko der deutschen "Verteidigungspolitik". FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber bezieht Stellung: Warum die Wehrpflicht nicht die Antwort auf falsche Kriegsstrategien sein kann.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • IWF stärkt FUCHS-DEVISEN-Prognose

Polens Zloty trotzt den Turbulenzen: Chancen für Anleger

Die polnische Wirtschaft erholt sich und zeigt Währungsstabilität trotz globaler Unsicherheiten. Der Zloty bleibt widerstandsfähig, während die Inflation sinkt. Welche Chancen sich für Währungsanleger ergeben und welche Risiken bestehen, erfahren Sie hier.
  • Fuchs plus
  • Bank of Japan managt die Erwartungen

Yen mit Aufwärts-Potenzial

Die Notenbank in Japan schiebt den Yen an, diesmal aber nur langsam. Denn die BoJ kommuniziert derzeit gut mit den Märkten und betreibt ein gutes Erwartungsmanagement. Das können Anleger für sich nutzen.
  • Fuchs plus
  • Gold und Silber laufen, Minen-Aktien haben noch Luft

Edelmetalle mit glänzenden Perspektiven

Die Inflation in den USA zieht an und verbaut der US-Notenbank die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen. Dennoch ziehen der Gold- und Silberpreis kräftig an. Das ist ungewöhnlich, dürfte sich aber fortsetzen. Anleger haben darum eine gute Rendite-Chance.
Zum Seitenanfang