Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2304
CDU holt über 34% der Stimmen

Der unterschätzte Laschet

Die NRW-Kommunalwahl ist gelaufen. Und sie ist für den Spitzenmann der CDU und Bewerber auf das Amt des Parteichefs, Armin Laschet, gut gelaufen. Es zeigt sich: Er hat mehr mit der Kanzlerin gemein als die politische Ausrichtung.

Armin Laschet stimmt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nur weitgehend in der politischen Ausrichtung überein. Sie haben noch etwas anderes gemeinsam: Sie werden unterschätzt. Feurige Reden hält der in Aachen geborene Jurist nicht. Auf den Tisch zu hauen, traut man ihm kaum zu (obwohl er es kann). Und im Direktvergleich der Alphatiere wirkt er wie das Mauerblümchen, das sich in die Wandnische drücken lässt.

Bisher haben ihn so auch die Wähler wahrgenommen. Bei der Sonntagsfrage rangiert er am Ende der Kandidatenskala, erst recht fürs Kanzleramt: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Nummer 2 Partner im Bewerberduett Laschet-Spahn, landete gestern noch – vor der Wahl – mit 14% auf Platz zwei. Dicht gefolgt von Friedrich Merz (CDU) mit 13%. Abgeschlagen auf dem letzten Rang kam NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mit 8%. Bei der Kanzlerfrage liegt Markus Söder aus Bayern mit 46% weit vorne.

Auch Merkel war 2005 nicht beliebt und wenig geachtet

Und man sollte nicht vergessen: Auch Merkel startete in der Wählergunst aus einer Außenseiterposition. Die Wirtschaft, so hieß es noch 2004, habe sich von der Union unter Merkel abgewendet, 2006 meinten 65% der Wähler, dass die CDU in wichtigen politischen Fragen nicht hinter der Parteichefin stehe. damals trat der Bayer edmun Stoiber, der 2002 Gerhard Schröder und Joschka Fischer nur knapp unterlgen war, noch wie der eigentlich bestimmende Kopf in der Union auf.

Basta-Mann gegen Leise(r)treter

Was 2005 das Duell Schröder – Merkel war – hier der robuste, mehr als selbstbewusst auftretende Niedersachse, dort die in gemeinsamen Talkshows beinahe eingeschüchtert wirkende Merkel – wiederholt sich diesmal in gewisser Weise im Kanzlerkandidatenduell Söder – Laschet: Basta-Mann gegen Leise(r)treter; vorausgesetzt, der NRW-Ministerpräsident kann sich an die Spitze der CDU setzen.

Den nötigen Rückenwind hat ihm erst mal die Kommunalwahl vom Wochenende im Stammland der SPD, NRW, gegeben. Die CDU unter Laschet überraschte positiv und holte 34,3% der Stimmen (2014: 37,5%).

Laschet kann Schwarz-Grün

Für die Union dürfte aber noch ein anderer Aspekt wichtig sein: Laschet regiert zwar mit der FDP; er kann aber auch mit den Grünen auf Bundesebene und notfalls auch Jamaica. Besser jedenfalls als Friedrich Merz und Markus Söder. Norbert Röttgen ist bei der Vorsitzendenauswahl ohnehin nur Zählkandidat. Das Projekt Rot-Rot-Grün wiederum hat mit der NRW-Wahl und dem miesen Abschneiden der Sozialdemokraten in ihrem einstigen Stammland einen kräftigen Dämpfer (24,3%; 2014: 31,3%) erhalten. Auch die Linke schmierte ab (3,8%, 2014: 4,7%). Die FDP präsentiert sich mit 5,6% nur als drittes Rad am Wagen, egal in welcher Konstellation sie als Mehrheitsbeschaffer gebraucht würde.


Somit ist die Spannung vor der Kandidatenkür Anfang November, bei dem Parteitagsdelegierte nach anderen Kriterien abstimmen als der Wähler, noch einmal gestiegen, meint Ihr Ralf Vielhaber

Meist gelesene Artikel
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Klimaneutralität im Grundgesetz: Ein Blick in die Zukunft

Klimaschutz-Kritiker können zu Verfassungsfeinden werden

Die grundgesetzliche Festschreibung des Ziels "Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" wird Wohlstand in erheblichem Ausmaß vernichten. Es wird eine Gesetzesgrundlage geschaffen, mit der zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen massiv beeinflusst und gesteuert werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Festschreibung im Grundgesetz zu großen Eingriffen in persönliche Freiheiten führen wird. FUCHSBRIEFE wagen einen Blick in die Zukunft.
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025: Gies & Heimburger GmbH in der Ausschreibung

Mechanistische Herangehensweise ohne Empathie und Transparenz

Erstellt mit ChatGPT und CANVA
Die Gies und Heimburger GmbH ist ein bankenunabhängiger Vermögensverwalter und zugelassenes Wertpapierinstitut und bietet u.a. für Stiftungen Finanzportfolioverwaltung an. Der Fokus liegt dabei auf der Erwirtschaftung laufender Erträge und dem realen Vermögenserhalt. Hört sich zunächst für Stifter grundsätzlich gut an, wenn nur das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre.
  • Fuchs plus
  • Diamanten unter Druck: Zwischen Traditionswert und moderner Realität

Labordiamanten entzaubern natürliche Edelsteine

Der Markt für natürliche Diamanten gerät zunehmend unter Druck. Während die globale Nachfrage stockt, gewinnen Labordiamanten rasant an Bedeutung. Online lassen sich bereits hochkarätige Steine zu Preisen finden, die viele überraschen dürften. FUCHSBRIEFE liefern Ihnen einen aktuellen Überblick.
  • Fuchs plus
  • Umsatzsteuer: Unternehmer muss Nachweise liefern können

Differenzbesteuerung: Unternehmer trägt Beweislast

Der Bundesfinanzhot hat entschieden, dass das Finanzamt Unternehmen die Anwendung der Differenzbesteuerung verweigern kann, wenn korrekte Nachweise fehlen. Vertrauensschutzargumente des Unternehmers werden separat im Billigkeitsverfahren geprüft. Erfahren Sie mehr über die Anforderungen und Entscheidungen in diesem Fall.
Zum Seitenanfang