Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1955
Beweislast auf den Kopf gestellt

Die Berichterstattung und ihre Folgen

Die rechte Demo von Chemnitz zieht immer weitere Kreise. Viele Medien halten die Aussagen eines privaten, antifaschistischen Internetportals, das eine „Jagdszene" zeigt, offenbar für glaubwürdiger als jene des Verfassungsschutzpräsidenten, der die Authentizität anzweifelt. Eine Berichterstattung, die obendrein etliche handwerkliche Fehler macht, sorgt nur für Verlierer – vor allem bleibt die Glaubwürdigkeit in die Demokratie und ihre Institutionen auf der Strecke, fürchtet Ralf Vielhaber.

Nein, die Presse hat bei der Chemnitz-Berichterstattung keine gute Figur gemacht. Unabänderlich ist: Medien und Politik müssen Sachverhalte oftmals in kürzester Zeit bewerten. Das kann – und darf – schon mal daneben gehen. In Chemnitz aber haben viele Medien im Eifer des Gefechts handwerkliche Fehler gemacht. Und davon gleich eine ganze Reihe:

  • Es gab keine sorgfältige Prüfung der Quelle, des Videos, das eine „Hetzjagd gegen Ausländer" belegen soll.
  • Das Video, sofern authentisch, auf das sich alle berufen, zeigt EINEN „Jäger" und EINEN „Gejagten". Der Plural: unangemessen.
  • Die Umstände, warum und wie es zu der Szene kam, sind unklar. Ging dem eine Provokation voraus, vielleicht eine Tätlichkeit?
  • Die Quelle – „Antifa Zeckenbiss" – ist eine, nach eigener Darstellung „private, antifaschistische Infoseite". Und sie ist nicht einmal die Urheberin des Videos. Das hätte in der Berichterstattung deutlich genannt werden müssen.
  • Man hat die Beweislast umgedreht, um sich selbst zu rechtfertigen. Nicht die (nachträglich hastig und nur ansatzweise nachgeprüfte) Authentizität des Videos müsse „bewiesen" werden; sondern der Verfassungsschutzpräsident soll belegen, dass seine Zweifel berechtigt sind. Heute hat Hans-Georg Maaßen Innenminister und Kanzleramt dazu einen Bericht vorgelegt. Man darf gespannt sein.
  • Man will den demokratischen Rechtsstaat vor Demokratieverächtern schützen und stellt wie selbstverständlich die Aussagen des Verfassungsschutzpräsidenten infrage. Tübingens grüner (einwanderungskritischer) OB Boris Palmer bringt es auf den Punkt: „Wem glaube ich jetzt eher? »Antifa-Zeckenbiss« oder dem Präsidenten des Verfassungsschutzes?"

Fazit: Wer den Staat vor Eiferern bewahren will, darf nicht selber eifern. Diese Quintessenz gilt weiter, unabhängig davon, was Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen heute vorgebracht hat, meint Ihr

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Streit um Sozialplan

Betrieb muss Verzugszinsen aus Sozialplanabfindung zahlen

Ein Sozialplan ist immer dann notwendig, wenn Betriebsänderungen anstehen und es darum geht, negative wirtschaftliche Folgen für die Mitarbeiter zu lindern. Gibt es Streit zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung, entscheidet die Einigungsstelle. Gegen den Spruch klagte ein Arbeitgeber erfolglos und soll jetzt auch noch Verzugszinsen zahlen. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) positioniert sich eindeutig.
  • Ohne Mut, ohne Führung: Wie Merz die CDU schwächt

Friedrich Merz: Ein Kanzlerkandidat ohne Kanzlerformat

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Friedrich Merz, einst gefeiert als konservativer Hoffnungsträger und scharfsinniger Redner, entpuppt sich in der Realität als das Gegenteil dessen, was Deutschland in einer politisch und wirtschaftlich angespannten Zeit braucht: einen starken Kanzler, kommentiert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Investmentprozess bei HRK LUNIS: Detailreich, aber nicht frei von Kritik

Investments bei HRK LUNIS: Von der Analyse zur Fokusliste

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
HRK LUNIS stellte in einer jüngsten Präsentation vor einem Expertengremium ihren Investmentprozess für ein Vermögensverwaltungsmandat vor. Dieser Prozess beginnt mit der Ideengenerierung in der sogenannten „Haackes Denkfabrik“, einem internen Forum, in dem unterschiedliche Themen diskutiert werden, um neue Investitionsideen zu entwickeln.
  • Fuchs plus
  • Der Investmentprozess von Grüner Fisher – Stärken und Schwächen im Fokus

Investmentstrategie bei Grüner Fisher: Anpassungsfähigkeit als Schlüssel

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Grüner Fisher Investments hat sich als ein bedeutender Vermögensverwalter weltweit etabliert, mit einem verwalteten Vermögen von über 82 Milliarden USD und einer Präsenz in 15 bis 16 Ländern. Das Unternehmen betont seine kundenzentrierte Investmentstrategie, die auf einem dynamischen Top-Down-Ansatz basiert. Dieser Prozess zielt darauf ab, Portfolios nicht statisch zu halten, sondern aktiv an das sich ständig verändernde Weltbild anzupassen.
  • Fuchs plus
  • Streit um Sozialplan

Betrieb muss Verzugszinsen aus Sozialplanabfindung zahlen

Ein Sozialplan ist immer dann notwendig, wenn Betriebsänderungen anstehen und es darum geht, negative wirtschaftliche Folgen für die Mitarbeiter zu lindern. Gibt es Streit zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung, entscheidet die Einigungsstelle. Gegen den Spruch klagte ein Arbeitgeber erfolglos und soll jetzt auch noch Verzugszinsen zahlen. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) positioniert sich eindeutig.
Zum Seitenanfang