Es geht um mehr als Handelspraktiken
Die Spannungen zwischen China und den USA nehmen erneut zu. Das drückt auf die Stimmung der Finanzmärkte. Die zu Jahresbeginn erzielte vorläufige Einigung (Phase-1-Deal) zerbröselt zusehends. Denn durch die Corona-Epidemie sind die Voraussetzungen abhanden gekommen. China ist daher bereits aus den Verpflichtungen zur Abnahme von US-Agrarprodukten (vor allem Sojabohnen) ausgestiegen. Umgekehrt erschweren die USA chinesischen Unternehmen den Zugang zum amerikanischen Kapitalmarkt und wollen offenbar auch chinesische Fluggesellschaften weniger Zugang einräumen.
Der Streit wird mittlerweile offen propagandistisch ausgetragen. Beide Seiten wissen, welche Klaviatur sie für ihre Zwecke bedienen müssen. US-Präsident Donald Trump produziert und verbreitet (Verschwörungs-)Theorien über den Ausbruch der Corona-Epidemie. Peking appeliert an den Nationalstolz der Chinesen. Dieser ist durch die koloniale Vergangenheit verletzt. Das schürt die Feindseligkeit.
Stabile Verhältnisse an den Devisenmärkten
Die Emotionalisierung zeigt, dass es nicht nur um Handelspraktiken, sondern auch um die Vormachtstellung zumindest in Asien geht. Dieser Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Erde ist nicht mit Handelsabkommen beizulegen und wird sich noch länger hinziehen. Das sorgt weiter für Volatilität auf den Märkten. Die Yuan-Dollar-Parität wird davon bislang allerdings auffällig wenig berührt. Peking wünscht auf diesem Feld stabile Verhältnisse und setzt sie auch durch.
Fazit: Peking wird den Yuan weiterhin stabilisieren. Zudem ist der Grundtrend Chinas so stark, dass der Yuan fundamental gut abgesichert ist. Yuan-Papiere bleiben daher attraktiv.
Empfehlung: Staatsanleihe mit Laufzeit Mai 2024 (HK0000200706), Rendite 2,4%.