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Grüne Zwanziger werden goldene Zwanziger

Der DAX hat die Woche mit einem neuen Rekord begonnen – und das ist ein Investitionssignal für Unternehmer. Getrieben wird der deutsche Leitindex von der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Und die hatte vorigen Donnerstag klar gemacht, dass sie ihre geldpolitische Wende noch lange nicht einleiten will. Vielmehr wollen die Geldhüter weiter munter Anleihen kaufen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag einen vernehmbaren finanziellen Startschuss gesendet, den jeder Unternehmer gehört haben sollte. Die EZB wird weiter Liquidität mit dem Füllhorn ausschütten, Zinserhöhungen wird es so bald nicht geben. 

Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, bei Investitionen in die Vollen zu gehen. Die Anleger haben das verstanden, den DAX auf ein neues Allzeithoch getrieben. Die Börse eilt den Unternehmen damit wie gewohnt voraus. Jetzt sollten Unternehmer mit aller Kraft nachziehen. Denn das Umfeld wird auf Jahre günstig und ertragreich sein. Etliche Gründe sprechen dafür, die Investitionen deutlich herauf zu schrauben. 

Globaler Strukturbruch

Die Corona-Krise hat die Welt in einen wirtschaftlichen Umbruch von historischer Dimension gestürzt. Die Situation ist vergleichbar mit dem Zusammenbruch des Ostblocks, diesmal in globaler Dimension. Doch noch zögern die Unternehmen. Dabei ist der Nach-Corona-Aufschwung dynamisch und wird noch eine ganze Weile tragen. Der Nachholbedarf ist groß. Zugleich haben sich etliche Branchen und Märkte akut neu erfinden müssen. Neue Technologien öffnen neue Geschäftsmodelle. Die Blockchain erlebt ihren Durchbruch, die Digitalisierung nimmt rasant Fahrt auf. Hier liegen noch riesige Potenziale.

Zwei sehr starke Hände reduzieren strategisch das Investitionsrisiko für Unternehmer. Die Notenbanken sorgen noch auf Jahre für Billig-Kredite, die Staaten kanalisieren das Kapital. Politisch definierte Zukunftsbranchen dürfen auf jahrelange Sonderkonjunkturen im Verbund mit besonders günstigen Finanzierungen hoffen. Dazu gehören z. B. die Energie- und Wasserstoff-Wirtschaft, der Verkehr, die Gesundheits- und Pharmabranche. 

Notenbank und Staat schaffen ein perfektes Investitionsumfeld

Die politisch forcierte Kanalisierung des billigen Geldes wird die Preise treiben, verspricht aber auch auf Jahre hinaus relativ geringe unternehmerische Risiken und satte Gewinne. Die Nachfrage in diesen Sektoren, die von einem neuen Zeitgeist profitieren, ist hoch, aber das Angebot gering. Obendrein winkt Unternehmen sogar noch Reputation und politisches Lob für "zukunftsfähige" Lösungen. Diesen Weg in die Staatswirtschaft mit politischen Vorgaben und zunehmenden Regularien halte ich weiter für extrem problematisch und nicht zukunftsfähig. Aber Unternehmer müssen opportunistisch sein und sollten das Beste daraus machen.  

In einigen Bereichen sind Investitionen sogar zwingend, um zukunftsfähig zu bleiben. So ist insbesondere in Deutschland Personal ein scharfer Engpass für Unternehmen. Dieser Flaschenhals wird in den nächsten Jahren sogar noch enger werden. Die Verwaltung muss in den nächsten 10 Jahren fast 50% ihres Personals in den Ruhestand verabschieden, also ersetzen. Der Lohndruck wird darum enorm zunehmen. Investitionen in Standardisierung, Automatisierung, Digitalisierung werden das abfedern müssen. 

Bundestagswahl wird Ruck-Moment

Spätestens die Bundestagswahl wird auch für Unternehmen den Wendepunkt darstellen. Die Ära Merkel, in der Wohlstand zuletzt nur noch verwaltet und verteilt wurde, ist dann zu Ende. Das wird der politische Startschuss sein und es dürfte - wie 1997 von Bundespräsident Roman Herzog gefordert - ein Ruck durch Deutschland gehen. Mittelständler und Unternehmen haben jetzt die riesige Chance, zu den Treibern und Gewinnern dieses Aufbruchs zu werden. 

Fazit: Es kann kein besseres Investitionsumfeld geben. Mit Politik und EZB im Rücken werden wir die „grünen“ 20er Jahre erleben. Unternehmen, die jetzt investieren, werden "goldene Jahre" erleben. Und sie können Optimismus und Zuversicht erzeugen - und damit die Welt in jedem Fall besser machen. Ihr Stefan Ziermann

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