H2 - Jetzt gehts los...
Die Wasserstoff-Wirtschaft kommt in Schwung. In Deutschland gibt es etliche Aufbrüche, rund um die Welt häufen sich die Meldungen zum Hochlauf der H2-Wirtschaft ebenfalls. Die Dynamik wird sich noch deutlich vergrößern und auch in der Breite der Unternehmen zulegen.
Jetzt kommt so richtig Schwung in das Wasserstoff-Thema. Insbesondere in Deutschland überschlagen sich die Meldungen - in positivem Sinne. So hat das Bundeswirtschaftsministerium gerade einen Referentenentwurf zur Weiterentwicklung des Gasnetzes vorgelegt. Ziel ist, künftig auch Wasserstoff in den Gasnetzen zu transportieren.
Die Beimischung von H2 in bestehende Gasnetze wäre ein riesiger Fortschritt. Denn die Gas-Infrastruktur existiert in Deutschland praktisch flächendeckend und könnte so für Wasserstoff einfach mit genutzt werden. Das würde die Einsatzmöglichkeiten von H2 signifikant erweitern und würde ein Problem umgehen, das z. B. beim komplett neuen Aufbau eines Netzes von E-Tankstellen immer wieder besteht. In Großbritannien läuft dazu bereits ein groß angelegter Feldversuch (vgl. FUCHSBRIEFE vom 8.1.21)
Plug Power kommt nach NRW
Starke Nachrichten kamen auch von Plug Power. Das Unternehmen baut seine Europa-Zentrale im Ruhgebiet auf. Vorangegangen war der Entscheidung ein Treffen des CEO von Plug Power Andy Marsh mit dem Wirtschaftsminister von NRW, Andreas Pinkwart (FDP) in Washington. Plug will nun in NRW eine Niederlassung initiieren und den Standort für Forschung und Entwicklung, aber auch als Servicecenter und später Produktionsstätte nutzen.
Außerdem hat das Unternehmen Enapter in NRW den Spatenstich für seine Elektrolyseur-Fabrik gemacht. Auf 82.000 Quadratmetern soll der „Enapter Campus“ in der „Klimakommune“ Saerbeck (nördlich von Münster) in Nordrhein-Westfalen entstehen, der vollständig mit lokalen erneuerbaren Energien versorgt werden soll. Wir hatten Ihnen das Unternehmen schon einmal in FUCHS-Kapital vorgestellt (FK vom 31.3.21).
Baden-Württemberg will H2-Technologieführer werden
Aus Baden-Württemberg vernehmen wir ähnlich positive Meldungen. Nach dem Willen der CDU-Landtagsfraktion soll das Bundesland Technologieführer bei den Themen Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe, Batterietechnologie werden. In dem Papier heißt es: "Auf dem Weg zu mehr CO2-Neutralität von Industrie und Verkehr benötigt Baden-Württemberg große Mengen an regenerativ erzeugtem Wasserstoff." Darum will das Land kräftig investieren und z. B. zügig H2-Tankstellen errichten.
Fazit: Allein diese Entwicklungen nur aus Deutschland zeigen, wie dynamisch sich der Wasserstoff-Markt gerade entwickelt. Viele Firmen sind sehr aktiv und die Politik unterstützt. Künftig wird noch viel Fördergeld fließen. Und: Diese Entwicklungen spiegeln sich in etlichen anderen Ländern. Darum bin ich überzeugt davon: Jetzt gehts los mit der H2-Wirtschaft.