Standpunkt: Keine Kriegs-Rendite
Angesichts des von Russland begonnenen Ukraine-Krieges rücken bei vielen Anlegern und Markt-Experten auch Kriegsaktien wieder in den Fokus. Sie werden jetzt für eine schnelle Rendite und auch als strategisches Investment empfohlen. Angesichts von allein 100 Mrd. Euro, die allein Deutschland in Rüstung stecken will, sind diese Überlegungen leider auch fundamental richtig.
Bei FUCHS-Kapital werden Sie dennoch keine Empfehlungen für Rüstungs-Aktien lesen - wie schon in der Vergangenheit. Wir haben in der Redaktion aus ethischen, moralischen, politischen und gesellschaftlichen Gründen schon vor Jahren entschieden, keine Aktien von Unternehmen zu empfehlen, deren Kerngeschäft der Krieg ist.
Ausschluss mit Schwächen
Natürlich sind wir uns der Schwächen unseres Ansatzes bewusst. Auch wenn wir auf Rohstoffe setzen, profitieren wir von kriegerischen Entwicklungen, weil die Nachfrage nach Rohstoffen ansteigt. Auch wer in Banken investiert, finanziert indirekt vermutlich Kriege oder Unternehmen, die mit Krieg Geld verdienen. Wer Airbus und Boeing kauft, hat ebenfalls Kriegsmaterial im Portfolio. Selbst wer in Aktien von Wal Mart investiert, macht Rendite, die zu Teilen aus dem Waffenhandel stammt.
Für uns geht es bei der Auswahl um einen guten Weg für die Gratwanderung, einerseits das Investment-Universum möglichst groß zu halten, damit gute Chance-Risiko-Verhältnisse bei guten Diversifikationsmöglichkeiten bestehen. Auf der anderen Seite wollen wir eine Rendite mit Krieg ausschließen.
Kerngeschäft Krieg vermeiden
Woher kommen Rendite und Gewinn bei Rüstungsfirmen? Sie beruhen auf gut laufenden Geschäften mit Kriegsgeräten und Waffen. Wir wollen nicht darauf spekulieren, dass es davon noch mehr gibt. Wir wollen kein Geld damit verdienen, dass dieses Gerät in möglichst großem Stil eingesetzt wird - egal wo auf der Welt. Etwas weniger Nachhaltigeres als Krieg gibt es nicht. Krieg zerstört das Leben von Menschen, bedroht letztlich die Lebensgrundlage aller. Immer. Das ist sein "Tagesgeschäft". Nie konnte einem das bewusster sein als in der zugespitzten Situation in Europa in diesen Tagen.