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Märkte im falschen Modus

Trügerische Hoffnung auf eine schnelle Eindämmung der Inflation

Shopping. © jonasginter / stock.adobe.com
Die Hoffnung stirbt zuletzt: Das ist auch gut so, und anders lässt sich im Wirtschaftsleben nicht erfolgreich agieren. Doch Hoffnungen können trügen. Das ist derzeit bei den Inflationserwartungen der Fall.

Die Märkte finden aus ihrem „Vor-Zeitenwende-Modus“ nicht heraus. Kaum vermelden die USA eine gesunkene, wenn auch weiterhin sehr hohe Inflation, springen die Aktienmärkte an. Die Hoffnung ist groß, dass sich die Preissteigerungsrate in den großen Industrieländern bis 2024 wieder auf einen halbwegs akzeptablen Pfad zurückführen lässt: also auf um die 2%.

Doch die jüngsten Daten aus UK sollten zu Vorsicht gemahnen. 11,1% im Oktober – das lag wieder deutlich über den Erwartungen der Ökonomen. Ebenso in der Eurozone: Hier haben die Statistiker satte 10,6% Teuerungsrate gemessen. Fast überall steigt die „Kern“-Inflation. Sie spiegelt den zugrunde liegenden Preisdruck deutlicher wider.

Der Inflationstrend verfestigt sich

Die Inflation verfestigt sich in der reichen Welt – in der Breite, bei den Löhnen und in den Erwartungen – immer mehr, nicht weniger. Das Research-Institut des Economist hat Warenkörbe von 36 meist reichen Ländern analysiert. Im Juni stiegen 60% der Preise im mittleren Warenkorb um mehr als 4% gegenüber dem Vorjahr. Jetzt sind es 67%. Selbst in Japan, dem Land der niedrigen Inflation, steigen die Preise für ein Drittel des Warenkorbs um mehr als 4%.

Teure Importe, kräftige Lohnforderungen

Der starke Dollar macht Importe teurer. Aber das ist es nicht allein. Die Lohnforderungen steigen. Die Job-Website Indeed meldet, dass die Nominallöhne in Stellenausschreibungen in der Eurozone Jahr für Jahr um mehr als 5% steigen und sich noch beschleunigen. In Deutschland erreicht die IG Metall eine Lohnerhöhung von bis zu 5,2% für 2023, plus 3,3% für 2024 - und noch 3.000 Euro Inflationsprämie obendrauf. Auch in Neuseeland, Norwegen und Schweden steigt das Lohnwachstum weiter an. Messungen zeigen, dass weltweit das Interesse am Begriff „Inflation“ kräftig zunimmt und die Erwartungen diesbezüglich steigen.

Europa treibt die Inflation an

Nicht zuletzt sorgt die Politik für einen weiteren Anstieg. Immer neue „Hilfspakete“ führen zu Mitnahmeeffekten, die sich auch in das Preisgefüge fressen. Die Neufassung des Europäischen Stabilitäts- und Wachstums Pakts – mittlerweile ein geradezu Orwellscher Begriff – wird zu einer Ausweitung der Verschuldung über Brüssel führen. Denn die Regierungen erhalten einen starken Anreiz, möglichst viele Staatsausgaben als nicht unter der eigenen Kontrolle stehend zu definieren, wie Norbert Tofall vom FvS Research Institut ausführt.

Alles in allem handelt es sich um eine Anpassung an die Verschuldungs-Realitäten, die die EU-Kommission aus politischer Schwäche zulassen musste. Sie ist kein Wachhund, sondern ein Pudel der Regierungen. Daran wird sich künftig nichts ändern, auch wenn man immer wieder beteuert, wie „hart“ die Auflagen seien und wie „streng“ man die Einhaltung überwachen werde. Brüssel wird damit ebenfalls zum Inflationstreiber auf lange Sicht.

Fazit: Es wird in Sachen Inflation noch einige unschöne Überraschungen geben. In Deutschland lag die Rate im Oktober bei 10,4%. Die Rückführung auf einen moderateren Pfad innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre dürfte sich als Illusion erweisen. Daran wird auch eine schrumpfende Wirtschaft in großen Industrieländern nichts ändern. Das Stichwort heißt: Stagflation.
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