Unprofessionelle Sendeanstalten
Was ARD (SWR) und ZDF als öffentlich-rechtliche Sendeanstalten zur Wahl boten, war zeitweise schwer erträglich. Die Ungleichbehandlung der Parteivertreter in den Interviews stach ins Ohr und ins Auge. Bei den unmittelbaren Wahlsiegen Winfried Kretschmann und Malu Dreyer, die persönliche Siege eingefahren hatten, mag man darüber noch hinwegsehen.
Ansonsten erwarte ich Moderatoren, die „über den Dingen“ stehen. Oder zumindest diesen Eindruck vermitteln. Doch nichts dergleichen. Lauter Nettigkeiten gab es für die Grünen-Vertreter im Bund, Robert Habeck und Annalena Baerbock. Suggestivfragen bis Unterstellungen und Abwürgen gab es bei der AfD.
Mühsame Fragen des Moderators
Dazwischen mühsame Fragen von SWR-Moderator Fritz Frey, dessen unterdrückte Lacher beim „Interview“ mit dem Ruhestands-Kabarettisten Harald Schmidt nicht zu überhören waren. Selbst Pokerface Jörg Schönenborn als Datenanalyst der ARD stolperte am Ende über seine Zahlen und verwechselte die Ergebnisse der AfD mit denen der FDP. Ein Versprecher, der vorkommen kann, der aber beispielhaft war für den Abend.
Mimik und Gestik sprechen eine deutliche Sprache
Bei der unvermeidlichen Talkerin Anne Will dann diese Runde: Robert Habeck, Olaf Scholz, Thomas de Maiziere plus „Experten“; ein potentieller Kanzlerkandidat der Grünen, der nominierte Kanzlerkandidat der SPD und ein abgehalfterter Innenpolitiker der CDU. Die Grünen mit Dauer-Abonnement sitzen bei ARD und ZDF weiter in der ersten Reihe, während die anderen Oppositionsparteien im Bund hin und wieder auf den Rängen Platz nehmen dürfen.
Ich will keine Quoten im TV. Aber ein solches Maß an Parteilichkeit und Unprofessionalität bezahlt von Zwangsgebühren darf nicht vorkommen, findet Ihr Ralf Vielhaber