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Standortbedingungen verschlechtern sich rapide

Wie Deutschland seinen Wohlstand verspielt

"Wohlstand für alle" - dieses Versprechen galt einmal. Denn vor zehn Jahren gab es einen Trendbruch. Um ihn zu drehen, braucht es laut FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann nicht immer mehr staatliche Eingriffe, sondern eine Besinnung auf marktwirtschaftliche Prinzipien.
Das über Generationen gültige Wohlstandsversprechen in Deutschland zerbröselt seit fast zehn Jahren wie ein alter trockener Keks. Darüber sollte die Momentaufnahme, dass unserer Wirtschaft im Jahr 2023 vielleicht knapp an einer Rezession vorbeischrammt, nicht hinwegtäuschen. In langen Trends gibt es immer wieder auch positive Tendenzen. Dies sind kleine Abweichungen, die aber nichts an der "langen Linie" ändern. 

Deutschland rutscht ab

Der Trendbruch von Wachstum auf Abstieg fand schon 2014 statt. Seither geht es mit den Standortbedingungen im Trend bergab. Die Rasanz des Wohlstandsabschieds zeigt sich im jüngsten Länderindex der Stiftung Familienunternehmen. Deutschland ist inzwischen auf Platz 18 abgerutscht. Seit 2014 verschlechtern sich die Standortbedingungen kontinuierlich. Damals lag unser Land noch auf Platz 9. Seither hat sich Deutschland praktisch in allen von der Stiftung Familienunternehmen bewerteten Kriterien massiv verschlechtert. 

Besonders dramatisch ist der Abstieg im globalen Wettbewerb bei den Steuern, bei der Regulierung und bei Arbeitskosten, Produktivität und Humankapital. Am Abstieg Deutschland sind auch nicht Corona oder der Ukraine-Krieg schuld. Sie sind nur Katalysatoren, die das Wandeln auf bereits lange eingeschlagenen negativen Pfaden beschleunigen. 

Abstieg verselbständigt sich

Dieser Abstieg scheint sich allmählich zu verselbständigen. Fast täglich wird die Liste der Unternehmen länger, die Fertigung und Forschung ins Ausland verlegen. Darunter sind große Namen (Siemens, Bayer, MAN, BASF), aber auch kleine Unternehmen, die gerade noch zu Vorzeige-Firmen hochstilisiert wurden (Biontech, das Forschung nach UK verlegt). Viele Mittelständler und KMU schließen still und leise ihre Pforten.

Die Standortbedingungen aber sind das Fundament für unseren Wohlstand. Viele andere Studien untermauern nun, dass wir offenbar einen Kipp-Punkt erreicht haben. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sagt, dass wir "den gewohnten Wohlstand nicht werden halten" können. Passend dazu analysiert die KfW, dass Deutschland vor einer "Ära des schrumpfenden Wohlstands" steht. Auch die Menschen ahnen das. Laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage glauben immer weniger Deutsche an die Zukunftsfähigkeit des Staates.

Wünsch-Dir-Was-Politik

Darum finde ich es geradezu erschreckend, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) darauf pocht, dass "der Industriestandort Deutschland" so wie er ist erhalten bleiben soll. Denn um dieses Ziel zu erreichen, will Habeck künftig noch stärker auf (grüne) Industriepolitik setzen - basierend auf grünen Wertvorstellungen. Da die aber geprägt sind von einer nicht technologie-offenen Ideologie (Stichworte: E-Mobilität, Energiewende, nachhaltige Ernährung), dann wird Habecks Ziel nur eine Vision bleiben. 

Um Deutschland wieder auf Vordermann zu bringen, braucht es in der Zeitenwende eine Politikwende. Wir brauchen weniger Staat, dafür aber Mut zum Markt und Zutrauen ins Unternehmertum. Andernfalls - um es in Habecks Bäcker-Duktus zu sagen - wird Deutschland in den nächsten Jahren nicht ärmer, wir werden uns nur sehr viel Wohlstand sparen.
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