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Immobilien | Wohnen

Mieten auf der Kippe

Der Immobilienmarkt ist am Wendepunkt angelangt. Der Boom ist vorbei. Die Mieten in den sieben A-Städten stagnieren. In Berlin fallen sie sogar. Die große Zahl von Neubauten der letzten Jahre beginnt zu wirken. Damit drehen die Renditen für Eigentumswohnungen ins Negative. Denn die Kaufpreise steigen weiter an.

Der Markt für Wohnimmobilien hat den Zenit eindeutig überschritten. In den sieben A-Städten stagnieren die Angebotsmieten. In Berlin gehen sie sogar zurück. Das zeigen der aktuelle empirica Immobilienpreisindex und Zahlen des Immobilienberaters f+b.

Ursache ist der jüngste Bauboom. Er hat seit 2015 zu einem stark steigenden Wohnungsbau geführt. 2018 wurden in den sieben Großstädten knapp 50.000 Wohnungen gebaut, wie eine Studie der DZ Bank zeigt. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch 2010. Die Zahl neuer Wohnungen liegt nur wenig unter dem Allzeitrekord von 58.000 Wohnungen von 1996.

Sinkende Mieten in Berlin, Stagnation in anderen A-Städten machen Investitionen in Wohnungen zum Verlustgeschäft für Kleinanleger

In Berlin sind die Mieten im dritten Quartal um 4% im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken. Der Mietrückgang ist noch keine Auswirkung der Mietpreisbremse. Denn diese gilt zunächst nur für die Bestandsmieten. Aber auch die Neubaumieten sanken. Das Neubauvolumen war also groß genug, um den Druck aus dem Markt zu nehmen.
In Hamburg, Köln und München stagnieren Neubau- und Bestandsmieten im Vergleich zu den Vorquartalen. In Stuttgart stocken die Neubaumieten.
Ausnahmen sind Düsseldorf und Frankfurt. Dort steigen die Mieten weiterhin, wenn auch langsamer als zuvor.
Der Druck auf den Markt wird weiter anhalten. Die hohe Zahl an Baugenehmigungen der letzten drei Jahre deutet auf ein weiter hohes Bauvolumen hin. Dennoch wird zunächst weiter gebaut. Denn noch immer halten internationale Investoren den deutschen Markt für attraktiv.
Mit den stagnierenden Mieten werden Wohninvestments in den A-Städten für Kleinanleger zum Verlustgeschäft. Selbst bei den weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen. Denn die Kaufpreise für Wohnungen steigen ungebremst weiter. In den kreisfreien Städten liegen die Preise um 2% über denen des Vorquartals und um 8,4% über dem 3. Quartal 2018. In den Landkreisen ist der Zuwachs etwas schwächer (1,9% bzw. 6,9%).

Weitere Informationen

https://www.empirica-institut.de/nc/nachrichten/details/nachricht/empirica-immobilienpreisindex-iii2019/

https://www.f-und-b.de/beitrag/fb-wohn-index-deutschland-iii-2019.html

Fazit

Der jahrelange Immobilienboom kommt an sein Ende. Bis auch der Wohnungsbau zurückgeht, wird es noch dauern.

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