Nachhaltige Renditen an den Kapitalmärkten erzielen
In unserem monatlichen Strategiecheck unabhängiger Vermögensverwalter stellen wir diesmal die „A&C Öko(?)Logisch! 75“-Anlagestrategie des Kölner Vermögensverwalters Albrech & Cie. auf den Prüfstand. Albrech & Cie. wurde 1996 als unabhängiger Vermögensverwalter für private und institutionelle Anleger gegründet und betreut heute Kunden vor allem in Deutschland, aber auch im europäischen Ausland. Das zehnköpfige Team des Gründers und Vorstandschefs Stephan Albrech betreut verschiedene offene Fondskonzepte, Stiftungsportfolios, Family Offices und Einzelmandate im Gesamtvolumen (Assets under Management) von rund 200 Millionen Euro.
Strategie-Idee: Rendite und Ökologie vereinen
Vorrangiges Anlageziel der Öko(?)Logisch(!)-Strategie ist der langfristige Vermögensaufbau. Dazu investiert die Strategie zu 75% in Aktien oder aktienmarktähnliche Papiere (Fonds, ETF), die zudem ökologische Anforderungen erfüllen.
Als Renditeziel wird eine jährliche Wertentwicklung von im Schnitt rund 7,00% angestrebt. Damit dürfte klar sein, dass sich die Anlagestrategie an Investoren richtet, die grundsätzlich bereit sind, für eine höhere Rendite auch ein höheres Risiko einzugehen. Da der Löwenanteil der Investments direkt oder indirekt mit dem Aktienmarkt korreliert, ist das Chance-Risiko-Verhältnis ebenfalls aktienmarktähnlich. Unterstes Renditeziel ist mindestens der reale Kapitalerhalt (nach Gebühren, Steuern, Inflation).
Nachhaltig unterwegs
A&C Öko(?)Logisch! 75 ist eine Strategie, die der zunehmenden Bedeutung ökologischer Veränderungen Rechnung trägt. Der 75%-Aktienbaustein des Portfolios besteht aus Titeln, die sich durch Aktivitäten in mindestens einem oder mehreren der folgenden Themen auszeichnen: Ökologie; Natur-/Umweltschutz; (Trink-)Wasser; Kinder- und Menschenrechte; CO2-Reduktion; Erhalten der Artenvielfalt; Gesundheit; Erhalt und Schutz lokaler Kultur(-güter); Erneuerbare Energien; Fischerei; Bildung; Gesunde Lebensmittel; Nachhaltige Produktion; Wald-/Baum-/Pflanzenschutz; Saubere Meere; Re-/Upcycling; Nachhaltiges Bauen und Regionalisierung.
Der restliche Portfolioanteil von mindestens 25% wird entweder in Liquidität oder defensivere Produkten angelegt. Das können Rentenfonds, Mischfonds und Anleihe-ETFs – die ebenfalls den genannten Themen zuzuordnen sind – sein. Je nach Marktphase darf die Strategie im Sinne des Kapitalerhalts die Barreserve und die Quote defensiverer Produkte erhöhen.
Performancefee schmälert Rendite
Die Standardgebühren von 1,19% p.a. sind für eine aktive Vermögensverwaltungsstrategie mit vergleichsweise geringer Einstiegshürde (25.000 Euro) moderat. Steigt die Rendite einmal auf über 4,5% p.a., wird eine Performance-abhängige Vergütung von 17,85% auf den Gewinn "fällig". Ein kleines Schmankerl gibt es für alle, die mit ihrer Geldanlage Gutes tun wollen: Die Kölner Vermögensverwalter spenden 20% der Nettovergütung an ökologische und soziale Projekte und unterstützen mit dieser Anlagestrategie nicht nur indirekt, sondern sogar direkt.
Breit gestreutes Fonds-Portfolio
Das Strategieportfolio besteht in der Regel aus verschiedenen Themen-ETFs sowie Investmentfonds. Auf die Anlage in Einzelaktien oder -bonds wird verzichtet. Derzeit sind etwa 70% des Strategieportfolios in Investmentfonds investiert. Rund 30% stecken in börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Unter den größten Einzelpositionen finden sich beispielsweise der Fonds Top Global Brands, der Lyxor Green Bonds-ETF, der hauseigene Investmentfonds Optiselect, der Amundie Ethik Fonds, der Styler Fair Invest Equities oder der Lyxor ETF World Water. Als Vergleichsindex (Benchmark) dient der Albrech & Cie. Ausgewogen Index – eine Mischung aus 50 % iBoxx Sov.; 25% MSCI World und 25% MSCI Europe.
Junge Historie: Stark in der Hausse, schwächelnd durch die Baisse
Die bisherige Performance bewegt sich im großen und ganzen parallel zur Entwicklung der Benchmark. Die im Mai 2021 aufgelegte Anlagestrategie konnte bis Ende November 2021 knapp 12% Rendite erzielen und lag damit deutlich besser als der Benchmark-Index (bis dahin: plus 7,2%). Mit Beginn der Baisse-Phase während des ersten Halbjahrs 2022 schmolz der Renditeabstand jedoch dahin. Inzwischen notiert die Strategie rund 1,2% im Minus – liegt jedoch noch immer besser als die Benchmark (minus 2,11%).