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Stromausfall in Spanien: Lehren für den europäischen Energiemarkt

Netz an der Ökostrom-Grenze

Der massive Stromausfall in Spanien enthüllt Schwächen im europäischen Energiesystem. Der Vorfall zeigt, dass Investitionen in Stabilisierungssysteme dringend nötig sind. Experten fordern mehr Wasserkraft und warnen vor steigenden Kosten für grünen Strom. Die Frage ist: Wer finanziert den Ausbau? FUCHSBRIEFE-Korrespondentin Stefanie Claudia Müller hat sich dazu bei Energie-Experten umgehört.

Der massive Stromausfall in Spanien liefert wichtige Lektionen für den europäischen Energiemarkt. Denn als am 28. April in Spanien mittags die Lichter ausgingen, betrug der Anteil der Erneuerbaren am Strommix fast 80%. Bisher war das kein Problem. Ein ungünstige Verkettung von Ereignissen führten diesmal aber zum Stromausfall. So lauten die ersten Erkenntnisse der Stromerzeuger und Netzbetreiber in Spanien. 

Stromnetz an physikalischen Grenzen 

Der Stromausfall hat gezeigt, dass das europäische Stromnetz für die inzwischen hohe und zugleich stark schwankende Einspeisung von Solar- und Windstrom viel besser ausgerüstet werden muss. Der Energieexperte Antonio Turiel erklärt gegenüber FUCHSBRIEFE, dass "deutlich mehr in Stabilisierungssysteme für erneuerbare Energien investiert werden muss.“ Parallel dazu sollte laut Turiel mehr auf Wasserkraft gesetzt werden. Das gelte für gesamte EU. Turiel: "Wasserkraft ist sauber und flexibler als Solarenergie."

Die nötigen Investitionen für die Sicherung der Intermittenz (das An- und Ausschalten der Energie je nach Strombedarf) sind hoch. Allein in Spanien würde das laut Hochrechnungen rund 2 Mrd. Euro kosten. In Deutschland könnten sie sogar noch höher liegen. Die Höhe der Kosten hängt davon ab, welche Regel- und Speichersysteme eingesetzt werden. Der Bedarf an Batterien wird künftig deutlich steigen, wenn Solar- und Windkraft unverändert schnell ausgebaut werden. 

Grüner Strom wird teurer

Die Frage wird sein, wer die hohen Investitionen in den Ausbau der Stabilisierungssysteme tragen muss. In Spanien fallen seit 2022 die Netzstabilisierungs-Investitionen dem Unternehmen zu, das die Stromerzeugung in Betrieb genommen hat. Das Problem sei nun aber, was mit den Solar- und Windanlagen passiere, die schon vor 2022 gebaut wurden und die heute Teil des Problems sind.

Auch in Deutschland dürfte diese Finanzierungsfrage auf die Agenda kommen. Turiel meint, dass Deutschland noch viel mehr in die Stabilisatoren (Speicher) und Knotenpunkte investieren muss als Spanien. Dafür sind die vier privaten Netzbetreiber Amprion, TransnetBW, Tennet TSO und 50Hertz zuständig. Letztlich werden die Verbraucher die Kosten für diese Investitionen tragen müssen - entweder über den Strompreis oder über Umlagen. 

Fazit: Der Stromausfall in Spanien zeigt, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien das Stromsystem inzwischen an physikalische Grenzen bringt. Das Energiesystem muss neu gedacht werden. Es sind schon jetzt hohe Netz- und Speicherinvestitionen nötig (Ökostrom wird teurer). Oder es muss weniger schwankender Öko-Strom produziert werden, um die Gefahr von Systemüberlastungen zu reduzieren. 
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