Neue EU-Kommission könnte Industriemetalle sanktionieren
Unternehmen sollten die derzeit günstigen Preise für Industriemetalle nutzen, um einen Lagerbestand aufzubauen oder langfristige Verträge auszuhandeln. Denn weitere Sanktionen gegen russische Industriemetalle sind noch nicht vom Tisch. Die EU könnte ihre Sanktionen bald verschärfen und damit die Metallpreis zumindest vorübergehend kräftig anheben. Hintergrund: Russland erzielt weiterhin hohe Einnahmen aus dem Verkauf der Industriemetalle und die Wirtschaft des Landes läuft trotz der historisch zahlreichen Sanktionen relativ stabil ist.
Eine Entscheidung über weitere Sanktionen gegen russische Industriemetalle wird die eue EU-Kommission im kommenden Winter treffen. Ein Versorgungsengpass in Deutschland ist aber dennoch unwahrscheinlich. Nur noch 1% des in Deutschland genutzten Aluminiums, 2,2% des Kupfers und 11,4% des Nickels stammen aus Russland, so Zahlen der Wirtschaftsforscher vom HWWI. Für die EU spielen Importe aus Russland nur eine geringfügig größere Rolle.
Sanktionen wirken kurzfristig stark preistreibend
Entschließt sich die EU zu neuen Sanktionen, wird das die Preise der betroffenen Metalle schnell und stark erhöhen. Das zeigen die Sanktionen durch die USA und Großbritannien (Mitte April). Seither können russische Metalle nicht mehr an den wichtigsten Handelsplätzen (New York Mercantile Exchance, London Metal Exchange) gehandelt werden. Die Kupferpreise stiegen daraufhin schnell von unter 8.500 Euro auf 10.000 Euro. Seither sind die Preise aber wieder auf derzeit knapp 8.004 Euro je Tonne gefallen. Ähnlich war der Verlauf beim Aluminium-Preis (akt. 2.112 Euro je Tonne). Beim Nickelpreis gab es nach dem Anstieg die stärkste Abwärtsbewegung (aktuell 14.544 Euro), weil die großen neuen Minen in Indonesien das Angebot am Markt ausgeweitet haben (FB vom XX.XX). Ein dauerhafter Preisanstieg ist auch deshalb unwahrscheinlich, weil die Weltkonjunktur derzeit eher schwach ist und sich in den USA abkühlt.