Neue Preisspitzen für Orangensaft absehbar
Der Preis für Orangensaft ist seit Mai vergangenen Jahres kräftig gestiegen. Während der vergangenen 18 Monate zogen die Notierungen des richtungsweisenden Terminkontrakts auf gefrorenes Orangensaftkonzentrat (FCOJ) an der Intercontinental Exchange von rund 240 US-Cent je Pfund im Mai 2023 auf in der Spitze knapp 510 US-Cent je Pfund Mitte Oktober 2024 an. Damit hat sich Orangensaft um gut 112% verteuert.
Die Fundamentaldaten deuten darauf hin, dass der Preis noch weiter steigen wird. Denn das Angebot ist knapp und die Nachfrage ungebremst hoch. Laut Daten des US-Landwirtschaftsministeriums USDA ist die Orangensaft-Produktion in Brasilien um 9% auf 1,1 Mio. Tonnen zurückgegangen. Der Grund dafür liegt einerseits in schlechten Wetterbedingungen. Trockene Witterungsbedingungen und extrem hohe Temperaturen haben zu regelrechten Dürren geführt. Auf der anderen Seite grassiert noch immer die Zitruskrankheit Citrus Greening. Das ist eine bakterielle Krankheit, die vom asiatischen Zitrusblattfloh übertragen wird. Sie sorgt dafür, dass die Orangen „vergrünen“.
Angebot gering, Nachfrage hoch
Die Nachfrage nach Orangensaft ist während der Pandemie sprunghaft gestiegen und hält sich weiterhin auf hohem Niveau. Dieser Nachfrageschub hat die Saftvorräte der meisten Produzenten reduziert, denn diese haben ihre Vorräte abgebaut, als die Nachfrage in die Höhe schoss. In Kombination mit der rückläufigen Orangensaft-Produktion führt dies zu steigenden Preisen.
Erschwerend kommt dazu, dass Hurrikan Milton in Florida, dem zweitgrößten Orangen produzierendem Bundesstaat der USA, verheerende Schäden angerichtet hat. Doch selbst ohne die Sturmschäden schätzt das USDA in seiner ersten Prognose für das Erntejahr 2024/25 die Orangenproduktion in Florida nur auf 15 Millionen Kisten. Dies wäre die schlechteste Ernte seit 1933.