Neue Regierung will Rohstoff-Ressourcen heben
Mit der neuen Regierung in Grönland werden die Bodenschätze des Landes ausgehoben. Während die bisherige Regierung den Weg zur Unabhängigkeit von Dänemark beschleunigen wollte, setzt die Demokratische Partei auf einen pragmatischeren Ansatz. Erst müsse Grönland wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen, bevor es sich aus der Verbindung mit Dänemark löst. Das wirtschaftliche Wachstum soll durch die Förderung von seltenen Erden gelingen, so die Siegerpartei. Dieser Kurswechsel dürfte die Beziehungen zur EU und den USA stärken, da beide an einer stabilen und wirtschaftlich starken Arktis-Region interessiert sind.
Seltene Erden: Eine Chance gegen Chinas Dominanz
Grönland verfügt über große Vorkommen an seltenen Erden, die für moderne Technologien und die Energiewende unverzichtbar sind. Derzeit dominiert China diesen Markt – fast 90 % der weltweiten Verarbeitung von seltenen Erden findet dort statt. Ein grönländischer Ausbau des Bergbaus könnte die Abhängigkeit des Westens verringern. Die EU hat bereits signalisiert, enger mit Grönland zusammenarbeiten zu wollen. Auch die USA haben ein starkes Interesse an den Rohstoffen und Trump spricht sich mehrmals für einen Beitritt Grönlands in die USA.
Regierungsbildung verstrickt
Grönland hatte mit einem überraschenden Ergebnis gewählt. Die wirtschaftsfreundliche Demokratische Partei hat die Wahl gewonnen und könnte den Kurs des Landes grundlegend verändern. In den letzten Umfragen in spät Januar war die amtierende Inuit Ataqatigiit klar vorne. Statt eines schnellen Schritts in die Unabhängigkeit setzt sie auf wirtschaftliches Wachstum, insbesondere durch die Förderung von seltenen Erden. Das ist nicht nur für Grönland selbst relevant, sondern auch geopolitisch von großer Bedeutung.
Jedoch dürfte eine Regierungsbildung schwierig werden. Die demokratische Partei hat im Inatsisartut (Grönlands Parlament) 10 von 30 gewonnen (16 erforderlich für eine Mehrheit) und braucht möglicherweise zwei Partner zum Regieren, wenn sie mit den zweit platzierten Naleraq (ebenfalls für einen rasche Unabhängigkeitsprozess) und Inuit Ataqatigiit nicht regieren wollen. Mit der konservativen Atassut (2 Sitze) und der sozialdemokratische Siumit würde es hauchdünn reichen.