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Serie: Chancen in Afrika (2)

Neues Mindset in Afrika öffnet Türen

Afrikanische Länder entwickeln sich von peripheren Märkten zu geopolitisch wichtigen Volkswirtschaften. Ein neues Mindset in Afrika fördert wirtschaftliche Souveränität, Diversifizierung und Impact. Investoren können das als gute Chance begreifen und nutzen. Mirabell Mayack, Spezialistin für das frankphone Subsahara-Afrika zeigt, worum es geht.

Der Wandel der afrikanischen Länder von einst peripheren Märkten zu geopolitisch umkämpften Volkswirtschaften bringt für Unternehmen zahlreiche Chancen mit sich. Die Veränderungen finden auf politischer, sozioökonomischer und kultureller Ebene statt. Sie sind auf mehrere tiefgreifende Trends zurückführen.

Afrikas Länder haben ein neues Mindset

Eine grundlegende Änderung betrifft das neue Mindset vieler Länder. Das zielt auf eine hohe wirtschaftliche Selbstbehauptung ab. Viele afrikanische Gesellschaften fordern heute ökonomische Souveränität und eine gerechtere Vermögensverteilung. Konkret: Der Wunsch nach Wirtschaftspartnerschaft ersetzt die passive Abhängigkeit früherer Jahrzehnte. 

Eine Folge des neuen Mindset ist, dass viele afrikanische Länder klare Diversifizierungsstrategien für ihre Wirtschaften entwickelt haben. Staaten wie die Republik Kongo suchen aktiv den Ausstieg aus der Rohstoffabhängigkeit und investieren in Diversifikation. Sektoren wie Energie, Landwirtschaft, Bildung und verarbeitendes Gewerbe erhalten neue Priorität.

Investoren sollen Wirkung entfalten

Das Ergebnis: "Investoren werden nicht mehr nur an Volumen, sondern an ihrer Wirkung in den Ländern gemessen." So fasst es Mirabell Mayack, unsere Expertin für das frankophone Subsahara-Afrika, zusammen. Darum entsteht ein Wettbewerb der Investoren. 

Die einst westliche Dominanz wird zunehmend durch neue Akteure herausgefordert. Ganz vorn stehen dabei China, Indien, Russland, die Türkei, aber auch die libanesische Diaspora. Der Grund: Diese Investoren sind präsent, sichtbar und langfristig orientiert, oft ohne koloniale Hypotheken. Und sie liefern sichtbare Ergebnisse: Krankenhäuser, Straßen, Häfen, Bahnnetze, Agrartechnik. Ein Blick auf die erfolgreiche Strategien dieser Investoren: 

  • China: Strategische Kombination aus Krediten, Tauschhandel und Infrastrukturprojekten. Chinesische Präsenz ist sichtbar und tief verankert.
  • Türkei: Das Land verfolgt eine gezielte Softpower-Strategie. Die ist sehr erfolgtreich und hat ein enormes Handelswachstum zur Folge (von 4 auf 45 Mrd. USD in den vergangenen 20 Jahren). Chemie, Stahl, Agrarprodukte und Infrastruktur sind Hauptsegmente.
  • Russland: Traditionelle Beziehungen, vor allem über Bildung und ideologische Nähe. Militär- und Energiekooperationen stehen im Fokus.
  • Libanesische Diaspora: Besonders in Westafrika (z. B. Elfenbeinküste) wirtschaftlich dominant – oft in zweiter bis sechster Generation.
  • Frankreich / Großbritannien: Die ehemaligen Kolonialmächte haben eine rückläufige Präsenz. Wachsende Ablehnung durch Zivilgesellschaft. Kolonialvergangenheit wird zur Belastung statt Bonus.

Fazit: Afrika ist kein unerschlossener Kontinent mehr, sondern ein umkämpfter Wachstumsmarkt. Wer in Afrika Fuß fassen will, muss diese Veränderungen in den afrikanischen Ländern verinnerlicht haben. Unternehmen, die pragmatisch, anpassungsfähig und respektvoll auftreten, können in bestehenden Marktlücken entscheidende Positionen einnehmen.

Hinweis: Am 27.6. können FUCHS-Abonnenten auf einer Veranstaltung des African Investment Day teilnehmen und direkte Konktakt knüpfen. Das Programm und die Anmeldung finden Sie hier: https://www.eventbrite.co.uk/e/african-investment-day-tickets-1258435738169?utm-campaign=social&utm-content=attendeeshare&utm-medium=discovery&utm-term=listing&utm-source=cp&aff=ebdsshcopyurl

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