Nix mit süß
Der Zuckerpreis bleibt weiter deutlich angeschlagen. Nach einem kurzen, aber kräftigen Kursanstieg Ende April/Anfang Mai sind die Zuckernotierungen an der Warenterminbörse in New York inzwischen wieder auf dem Rückzug. Zu Monatsbeginn handelte der süsse Rohstoff noch knapp unterhalb der Marke von 11 US-Cent je Pfund.
Mittlerweile kratzt der Zuckerpreis erneut an der technisch und psychologisch bedeutsamen Kursunterstützung um 10 US-Cent je Pfund. Um dieses Kursniveau herum konnte sich der Zuckerpreis während der letzten 13 Jahre immer wieder fangen. Nun steht zu befürchten, dass diese Unterstützung dem gegenwärtigen Druck nicht Stand hält und die Zuckerpreise zügig noch eine Etage tiefer rutschen. Denn aus fundamentaler Sicht weht dem Zuckerpreis derzeit heftiger Gegenwind ins Gesicht.
Ersatznachfrage fehlt
Vor wenigen Tagen hat die brasilianische Prognosebehörde Conab eine ersten Schätzung für die Saison 2020/21 abgegeben. Danach wird die Zuckerrohrernte des Landes auf 630,7 Mio. t geschätzt. Damit dürften zwar knapp 2% weniger Zuckerrohr geerntet werden als im Vorjahr. Dennoch soll die Zuckerproduktion in Brasilien deutlich steigen. Hier erwartet Conab ein Plus von 18,5% auf 35,3 Mio. t Zucker.
In diesem Jahr dürfte somit ein weit höherer Anteil des Zuckerrohrs zu Zucker verarbeitet werden. In den vergangenen beiden Jahren wurden rund 65% des brasilianischen Zuckerrohrs der Ethanolproduktion zugeführt. Doch angesichts der niedrigen Ölpreise dürfte der Anteil in diesem Jahr weniger als 58% betragen. Somit steigt der Anteil, der in die Zuckerproduktion geht.
Fazit: Der Zuckerpreis ist angeschlagen. Das Zuckerangebot dürfte in diesem Jahr steigen. Rutscht der Zuckerpreis nachhaltig unter die Marke von 10 US-Cent je Pfund, dürfte sich die Abwärtsbewegung beschleunigen.
Empfehlung: Mit einem K.O.-Short-Zertifikat (Beispiel ISIN: DE 000 VE8 7W0 9, K.O: bei 0,13 USD, keine Laufzeitbeschränkung) können Anleger an fallenden Zuckernotierungen partizipieren.