No news is good news
In diese Woche starten wir nicht nur optimistisch, sondern auch opportunistisch. Denn insbesondere für Deutschland ist die aktuelle Datenlage aus der Wirtschaft mau. So machen wir aus der „Daten-Not“ eine Tugend und sagen mit britischem Understatement: no news is good news. Aus dem Ausland gibt es allerdings einige positive Nachrichten. Doch zunächst dennoch positive Meldungen aus dem Bundesgebiet:
- Der ifo-Geschäftsklimaindex ist erneut gestiegen, von 96,6 auf 96.8 Punkte. Das deutsche Wachstum dürfte schon im laufenden Quartal an Tempo gewinnen. Kommen für die Dienstleistungsbetriebe dann endlich Öffnungsperspektiven in den Blick, geht der Turbo an.
- Die Sterbefallzahlen in Deutschland liegen bis zum 19. April exakt im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020. Insbesondere seit der 6. Kalenderwoche sind sie signifikant unterdurchschnittlich. Nur 2016 lagen die Zahlen laut Statistischem Bundesamt in diesem Zeitraum (6. bis 14. KW) mit 167.971 unter denen in diesem Jahr (170.200).
- Im Februar 2021 starben in Deutschland mit 128 Menschen so wenige im Straßenverkehr wie noch nie in einem Monat seit der deutschen Vereinigung.
Europa gönnt sich mehr Freiheiten
- Österreich, Frankreich und die Niederlande heben die Beschränkungen des öffentlichen Lebens (in Kürze) auf. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gibt dem Recht auf Bildung den Vorrang vor dem Infektionsschutz. Das Argument der Zumutbarkeit rückt in allen drei Ländern in den Mittelpunkt.
- Die Wirtschaft in der Eurozone beweist Stärke. Der Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe der Eurozone stieg auf 53,7 Punkte deutlich in den Expansionsbereich (ab 50). Damit übertraf der Wert erneut die Erwartungen. Die Produktionsleistung verzeichnete einen Rekord und auch der Dienstleistungssektor wuchs wieder.
- Großbritanniens Bauwirtschaft ist auf Erholungskurs. Der IHS Markit/CIPS UK Construction-Index lag im März mit 61,7 deutlich im Wachstumsbereich (>50). Die jüngste Umfrage zeigte deutlich verbesserte Trends bei Produktion, Auftragsbüchern und Beschäftigung auf.
- In den USA boomt der Bau. Die Verkäufe neuer Häuser stiegen im März um 20,7%. Sie glichen den wetterbedingten Rückgang von 16,2% im Februar mehr als aus. Vor allem der Wohnungsbau nimmt rasant zu. Die Baukosten steigen schnell (7% im Jahresvergleich), die Immobilienpreise noch schneller (+11% yoy).
- Die Produktionsleistung der japanischen Wirtschaft legte im April deutlich zu. Erstmals seit Beginn der Pandemie kam der PMI-Index mit 50,2 wieder über die Expansionsschwelle von 50,0.
Fazit: Auch die kommende Woche wird nachrichtlich eher noch einmal ruhig verlaufen.