Öl-Förderung wird steigen
Es kommt wieder Bewegung in den intern schwelenden OPEC-Streit. Offenbar will Saudi-Arabien gegenüber den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) einlenken. Saudi-Arabien, der Führungsstaat der OPEC, will unter allen Umständen eine Schwächung des OPEC-Ölkartells oder sogar dessen Zerfall vermeiden. Nach längeren Beratungen hat sich die Regierung in Riyad nun entschlossen, dem Drängen des Herausforderers in der OPEC nachzugeben.
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich mit ihren Forderungen durchgesetzt. Wie von der saudi-arabischen mehrheitlich staatlichen Ölgesellschaft Aramco verlautet, wird das Land dem Drängen der Emirate nachgeben. Das bedeutet, es wird zu einer deutlichen Aufstockung der Ölfördermengen für die Vereinigten Arabischen Emirate kommen. Auch einer höheren Preisberechnungsrate für das Öl will Saudi-Arabien zustimmen.
Saudi-Arabien lenkt ein
Die VAE dürfen künftig deutlich mehr Öl fördern. Die bisherige Ölmenge der Emirate belief sich auf 3,5 Millionen Barrel pro Tag. Effektiv liegt sie jedoch seit 2018 bei 4,0 Millionen Barrel täglich. Obwohl von der Aramco keine Details zur Aufstockung genannt werden, geht die Ölwirtschaft in Nahost davon aus, dass die Saudis einer Erhöhung auf die tatsächlichen 4,0 Millionen Barrel zustimmen.
Absehbar ist aber, dass die VAE auch weiterhin mehr Öl fördern werden, als erlaubt. Die Emirate haben das erklärte Ziel, die tägliche Ölförderung bis zum Jahr 2030 auf 5,0 Millionen Barrel zu steigern. Beobachter gehen daher davon aus, dass die VAE die neue Ölbasis ebenfalls überschreiten werden.
Fazit: Die Saudis verhindern ein schnelles Zerbrechen der OPEC. Die VAE werden mehr Öl fördern, andere OPEC-Länder vermutlich nicht weniger. Die Ölpreise dürften daher nicht mehr stark steigen. Der neue Opec-Frieden wird aber von begrenzter Dauer sein. Denn die VAE wollen noch mehr fördern.
Der Ölpreis dürfte in jedem Falle weiter steigen