Öl mit kräftigem Gegenwind
In den USA beginnt in diesen Tagen die „Hurrikan-Saison“. Hurrikan „Laura“ dürfte zum Ende der Woche die Küste von Texas und Louisiana erreichen.
Die US-Ölindustrie ist alarmiert. Sie rechnet mit verheerenden Folgen. Demnach drohen Windgeschwindigkeiten mit Spitzenwerten um 130 Meilen pro Stunde (ca. 209 km/h) über dem Golf von Mexiko. Angaben des National Hurricane Center (NHC) zufolge, dürften diese jedoch etwas nachlassen, bevor sie die Küste erreichen.
Ölproduktion unterbrochen
Der Sturm hat zur Wochenmitte bereits die Offshore-Öl- und Gasproduktion unterbrochen. Vorsorglich wurde ein Drittel der Raffineriekapazität an der Golfküste geschlossen. Die Exportlieferungen wurden gestoppt. Chuck Watson, Analyst bei Enki Research, rechnet mit einem Schaden zwischen 6 und 18 Mrd. Dollar.
Etwa 10% bis 12% der US-Raffineriekapazität könnten für mehr als sechs Monate stillgelegt werden. Eine der größten US-Raffinerien wurde bereits heruntergefahren. Das sorgt für Produktionsausfälle von fast 2,9 Mio. Barrel pro Tag.
Ölpreis weiter in der Flaute
Doch trotz dieser Hiobsbotschaften kommt der Ölpreis nicht in Schwung. Zwar zogen die Notierungen für leichtes US-Öl der Sorte WTI (West Texas Intermediate) zuletzt auf rund 43,50 US-Dollar je Fass an. Von steigender Dynamik oder gar einem Anlauf auf die 50-Dollar-Marke ist jedoch nichts zu sehen.
Der Grund dafür liegt in dem weltweit hohen Ölangebot. Selbst wenn die Ölproduktion an der Golfküste für einige Wochen stillsteht, ändert das an der Großwetterlage – hohe weltweite Produktion bei zugleich unverändert gesättigter Nachfrage – relativ wenig.
Änderung nicht in Sicht
Damit der Ölpreis einen deutlicheren Schub erfährt, müsste somit entweder die Nachfrage kräftig anziehen (deutliche Konjunkturerholung). Oder die Ölförderländer müssten ihre Produktionskapazitäten noch weiter zurück fahren. Beides ist derzeit nicht in Sicht.
Fazit: Trotz drohender Schäden im Zuge der Wirbelsturm-Saison kommt der Ölpreis nicht vom Fleck.
Empfehlung: Mittelfristig orientierte Anleger können die aktuellen Preisaufschläge nutzen, um mit Short-Zertifikaten am nächsten Preisverfall zu partizipieren. Hierfür eignet sich beispielsweise ein Knock Out Short mit Schwelle bei 51,82 USD und ohne Laufzeitbegrenzung – ISIN: DE 000 PX9 QBY 8.