Öl-Preis in Seitwärtslage gefangen
Der Ölpreis ist weiter auf Richtungssuche. Bereits seit September bewegt sich der Preis für das schwarze Gold in einer volatilen und seitwärtsgerichteten Preisspanne. Diese begibt sich zwischen rund 65 US-Dollar je Barrel (Unterstützung) und etwa 73 US-Dollar je Barrel (Widerstand) mit kleinen zwischenzeitlichen Ausreißern auf der Oberseite.
Nach dem kräftigen Kursanstieg in der Vorwoche geriet der Ölpreis zu Wochenbeginn wieder unter Druck. Hintergrund waren Nachrichten über eine mögliche Einigung auf einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah. Der Nahost-Konflikt hat die Lage auf dem Ölmarkt bislang nicht beeinträchtigt und zu Angebotseinschränkungen geführt. Aber eine Waffenruhe könnte auch den weiterhin schwelenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran entschärfen, der das Potential hätte, die Öllieferungen empfindlich zu beeinträchtigen.
Das Ölkartell bestimmt
Inzwischen richten sich die Blicke der Ölhändler auf das am kommenden Sonntag stattfindende Opec+-Treffen. Laut dem Energieminister von Aserbaidschan könnte das Ölkartell eine Beibehaltung der aktuellen Ölproduktion über das Jahresende hinaus diskutieren. Bislang ist seitens der Opec+ ab Januar eine schrittweise Anhebung der Produktion vorgesehen.
Die Produktionsanhebung dürfte zu einem erheblichen Überangebot führen. Das lässt sich auf Basis der Prognosen der Internationalen Energie Agentur (IEA) herleiten. Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge rechnet die große Mehrheit damit, dass die geplante Produktionsanhebung erneut verschoben wird. Die Hälfte dieser Gruppe geht davon aus, dass die Ölproduktion nicht vor dem zweiten Quartal erhöht wird. Vor diesem Hintergrund ist ein Ende der Seitwärtsphase bei Öl nicht in Sicht.