Ölpreis sucht seine Richtung
Der Ölpreis ist in einem Seitwärtsband gefangen und nähert sich der oberen Begrenzung dieser Seitwärtszone. Vor knapp einem Monat notierte leichtes US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) noch knapp unter der 100-Dollar-Marke (FD vom 08.04.). Inzwischen handelt das schwarze Gold knapp 8% höher. Aus technischer Sicht wird der Ölpreis derzeit bei rund 110 US-Dollar je Barrel gedeckelt. Um 95 US-Dollar trifft der Preis auf eine technische Unterstützung.
Nachfrage-Lage nicht eindeutig
Dieses Seitwärtsband passt zur fundamentalen Lage. Die ist bei dem Energierohstoff derzeit nicht eindeutig. Auf der einen Seite stützen Meldungen über ein Öl-Embargo der EU gegen Russland den Preis. Kommt dies so wie geplant, dürfte das den Ölpreis langfristig weiter stützen. Immerhin ist Russland nach Saudi-Arabien der größte Ölexporteur der Welt.
Neben dem potenziellen Preistreiber "Öl-Embargo" lasten Sorgen um eine weltweite Nachfrageschwäche auf den Ölnotierungen. Händler schauen hier vor allem auf China, wo sich die Wirtschaft immer weiter abkühlt. Die wieder schärferen Lockdowns der aktuellen Corona-Welle im Reich der Mitte schüren diese Befürchtungen weiter. Neuesten Zahlen zufolge geht die chinesische Wirtschaftsaktivität immer weiter zurück. Bereits im März lag der Caixin Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen für China mit 42,0 Punkten unter der wichtigen 50-Punkte-Marke, die Wachstum von Schrumpfung trennt. Im April ist dieser Index auf 36,2 Punkte weiter abgerutscht.
Fazit: Wer unserer Empfehlung im vergangenen Monat gefolgt ist, kann in der Nähe des Widerstands um 110 US-Dollar je Fass Teilgewinne realisieren und lässt eine Restposition mit Stopp auf Einstand weiter laufen. Das entsprechende Öl-ETC finden Sie unter der ISIN: DE 000 PS7 WTI 7.