O'Saft is!
Der Preis für Orangensaft ist deutlich im Aufwind. Bereits Ende März zogen die Orange Juice Notierungen an der Intercontinental Exchange (ICE) von 95 US-Cent je Pfund auf mehr als 120 US-Cent je Pfund kräftig an. Nach einem kurzen aber heftigen Rücksetzer im April -– vor gut einem Monat handelte OJ-Konzentrat bei rund 105 US-Cent je Pfund – geht es nun mit strammen Schritten erneut in Richtung der 120-Cent-Marke. Gelingt hier der Sprung über diesen ersten technischen Widerstand, dürfte Orangensaft bald die Marke von 140 US-Cent je Pfund ins Visier nehmen.
Fundamental gibt es für den jüngsten Preisanstieg einige Gründe. Während viele Rohstoffe wegen der Corona-Pandemie unter sinkender Nachfrage leiden, wenden sich Verbraucher offenbar verstärkt gesunden Produkten zu und trinken mehr Orangensaft. Die Nachfrage zieht seit dem Ausbruch des Corona-Virus spürbar an.
Angebot sinkt
Auf der anderen Seite wird das Angebot durch die Lockdown-Maßnahmen zunehmend eingeschränkt. Auf den Orangen-Plantagen arbeiten weniger Menschen (distancing) und Einschränkungen im Luft- und Frachtverkehr führen dazu, dass weniger Orangensaftkonzentrat auf die Märkte kommt.
Hinzu kommt, dass der jüngste Preisanstieg offensichtlich auch das Interesse von Anlegern und Investoren geweckt hat. Mit einem Kursgewinn von rund 25% zählt Orangensaft aktuell zu den am besten gelaufenen Märkten seit Jahresbeginn. Ein Blick auf die CoT-Daten (Commitment of Traders) verdeutlicht das neuerliche Interesse. So waren spekulative Hedgefonds (Large Traders) monatelang short in OJ engagiert. Im März lösten diese zunehmend schneller ihre Netto-Short-Positionen auf und sind seit Anfang April netto long positioniert.
Fazit: Im Kursverlauf von Orangensaft hat ein schneller Richtungswechsel stattgefunden. Wird die nächste Hürde um 120 US-Cent je Pfund genommen, dürfte die Rally dynamisch weiter gehen.
Empfehlung: Vorausschauende Anleger ordern Long-Positionen. Mit einem Hebelzertifikat auf den Rohstoff spekulieren.