Pakistan wird mehr Baumwolle importieren
Der Baumwollpreis ist seit Monaten sehr volatil. Anfang Mai notierte der für die Textilwirtschaft wichtige Rohstoff noch auf einem Zehn-Jahreshoch bei rund 156 US-Cent je Pfund. Dann brach der Preis wegen Sorgen um die globale Konjunktur während der Sommermonate ein.
Mitte Juli kostete ein Pfund Baumwolle nur noch 84,50 US-Cent. Bis Mitte August ging es erneut aufwärts. Mit knapp 120 US-Cent je Pfund notierte der Textilrohstoff binnen kurzer Zeit bereits wieder mehr als 42% über seinem Juli-Tief. Ein kräftiger Kursrücksetzer trieb die Notierungen wieder in Richtung der 100-Cent-Marke zurück.
Flut treibt Preis
Aktuell sehen wir - nach einem Rückgang um 20% binnen weniger Tage - wieder ein gutes Einstiegsniveau. Denn fundamental wird der Baumwollpreis durch die Flutkatastrophe in Südasien unterstützt. Jüngsten Erhebungen des US-Landwirtschaftsministeriums USDA zufolge dürfte Pakistan aufgrund der Flut, die etwa ein Drittel des Landes getroffen hat, in dieser Saison 5,8 Mio. Ballen Baumwolle importieren. Das wären 29% mehr als im Vorjahr.
Laut USDA hat die Flut in Pakistan etwa 20% der heimischen Produktion zerstört. Ohnehin ist das Land Netto-Importeur von Baumwolle. Der Verbrauch übersteigt die eigene Produktion deutlich. Durch die Flutkatastrophe dürfte das Land nun noch stärker auf Baumwoll-Importe angewiesen sein. Wir erwarten, dass das ein Preistreiber sein wird. In Pakistan leben immerhin 220 Mio. Menschen.