Palladium im freien Fall
Der Palladiumpreis ist seit einigen Wochen enorm unter Druck. Ende August handelte das Edel- und Industriemetall noch bei Kursen um 2.500 US-Dollar je Feinunze. Inzwischen ist Palladium mit 1.880 US-Dollar je Feinunze rund 25% günstiger zu haben. Verglichen mit den Kursen im Frühjahr fällt der Absturz noch heftiger aus. Anfang Mai notierte Palladium auf einem Rekordniveau von 3.000 US-Dollar je Feinunze. Daran gemessen beträgt der Kursverlust inzwischen mehr als ein Drittel.
Autoindustrie bremst Palladium aus
Brancheninsidern zufolge ist der Preisverfall auf die weltweite Chipknappheit zurückzuführen. Die bremst derzeit die Automobilproduktion kräftig aus. In einer Mitte September veröffentlichten Studie schätzt der Brancheninformationsdienst LMC Automotive den durch die Chip-Knappheit verursachten Ausfall in der Automobilproduktion auf weltweit rund 6,7 Millionen Stück. In China wurden im August bereits rund 12% weniger Autos verkauft als vor einem Jahr.
Rund 80% des global nachgefragten Palladiums werden zur Herstellung von Katalysatoren verwendet. Folglich rutschen die Preise aufgrund der sinkenden Nachfrage aus der Autoindustrie. Spekulative Investoren verstärken den Abwärtstrend aktuell zusätzlich. Laut CoT-Report (Commitments of Traders) sind seit Ende August Hedgefonds und andere professionelle Marktteilnehmer (Large Traders) netto short in Palladium und haben ihre Leerverkaufspositionen immer weiter ausgebaut.
Fazit: Aus technischer Sicht bietet der Preisbereich zwischen 1.820 und 1.900 US-Dollar je Unze eine bedeutende Unterstützungsmarke. Nach dem dynamischen Abverkauf könnten die Preise hier zunächst einen Boden finden und zumindest zu einer technischen Erholung ansetzen.
Empfehlung: Kurz- und mittelfristig orientierte Anleger können das gedrückte Niveau nutzen, um erste Palladium-Long-Positionen einzugehen. Ein ungehebeltes Palladium-ETC finden Sie unter der ISIN: IE 00B 455 6L0 6.