Platin-Angebot geht zurück
Der Platinpreis ist aus seinem Dornröschenschlaf noch nicht erwacht - doch das dürfte sich bald ändern. Im Kursverlauf zeichnet sich so langsam eine Bodenbildung ab, für den finalen Dreh gen Norden fehlt nun noch der „zündende Funke." Dieser dürfte allerdings im Laufe des Jahres gezündet werden.
Seit Mitte Dezember sind die Platinpreise um rund 13% gestiegen. Damals notierte das Edel- und Industriemetall bei Kursen um 900 US-Dollar je Feinunze; inzwischen müssen rund 1.020 US-Dollar je Feinunze auf den Tisch gelegt werden – doch erst ein nachhaltiger Sprung über die Marke von 1.150 US-Dollar je Feinunze würde die Bodenbildung aus technischer Sicht beenden. Ein zaghafter Aufwärtstrend ist bereits erkennbar.
Knapper werdendes Angebot stößt auf höhere Nachfrage
Nun bekommt Platin fundamentalen Rückenwind zu spüren. Denn der Grund für den niedrigen Preis lag vor allem im hohen Angebotsüberschuss in 2021. Laut jüngsten Daten des World Platinum Investment Council (WPIC) lag dieser im vergangenen Jahr bei mehr als 1,2 Mio. Unzen. Damit legte das Angebot verglichen mit dem Vorjahr 2020 um rund 21% zu. Gleichzeitig sank die Nachfrage aus der Automobilindustrie wegen der Lieferkettenprobleme um etwa 9%.
Für dieses Jahr erwartet das WPIC nur noch einen halb so hohen Angebotsüberschuss von 650.000 Unzen. Und während das Angebot aufgrund einer geringeren Minenproduktion etwas sinken dürfte, sollte die Nachfrage wieder deutlicher anziehen. Marktbeobachter erwarten für 2022 einen Anstieg des Bedarfs der Autohersteller um 19%. Auch die Investmentnachfrage dürfte, wegen der globalen Unsicherheiten und der wachsenden Inflation, steigen. Derzeit kommt Russland als Sonderfaktor hinzu. Das Riesenreich steht für etwa 10% der globalen Platinförderung.
Fazit: Die Angebots-Nachfrage-Schere bei Platin öffnet sich. Ein Turnaround beim Edelmetall Platin zeichnet sich langsam ab. Mit einem ungehebelten Platin-ETC (Beispiel ISIN: IE 00B 4LH WP6 2) können Anleger an steigenden Platinnotierungen partizipieren.