Platin-Markt angespannt
Der Platin-Preis hat Aufwärtspotential. Aktuell handelt das Edel- und Industriemetall bei rund 983 US-Dollar je Feinunze. Der Preisabschlag zu Gold beträgt weiterhin deutlich mehr als 1.900 US-Dollar. Verglichen mit Gold ist Platin damit deutlich unterbewertet. Selbiges gilt auch angesichts der jüngsten Prognosen des World Platinum Investment Council (WPIC).
Das Angebotsdefizit hält weiter an. Der WPIC erwartet für dieses Jahr ein Angebotsdefizit von 848.000 Unzen. Bereits im Vorjahr wurde ein Defizit von fast 1 Mio. Unzen verzeichnet. Die Angebotsdefizite wurden in beiden Jahren um gut 300.000 Unzen nach oben revidiert – in 2024 wegen einer deutlich stärkeren Investmentnachfrage im vierten Quartal, in diesem Jahr wegen eines geringeren Recyclingangebots, vor allem aus der Automobilindustrie. Unter dem Strich ist der Platinmarkt damit bereits seit drei Jahren unterversorgt und zudem noch angespannter als bislang erwartet.
Angebot wird der Nachfrage nicht gerecht
Das Angebot kann die Nachfrage nicht decken. Die oberirdischen Lagerbestände dürften in diesem Jahr auf 2,535 Mio. Unzen fallen. Das entspricht weniger als einem Drittel der erwarteten Nachfrage. Noch niedriger waren die Lagerbestände zuletzt vor acht Jahren. Auf der anderen Seite soll die Platinnachfrage in diesem Jahr um 5% verglichen mit dem Vorjahr zurückgehen.
Die Nachfrage aus der Automobilindustrie und aus der übrigen Industrie soll niedriger ausfallen. Gleiches gilt für die Investmentnachfrage. Einzig bei der Schmucknachfrage erwartet der WPIC einen Anstieg. Dass es dennoch zu einem weiteren Angebotsdefizit kommen soll, liegt am gleichzeitigen Rückgang des Angebots um 4%. Dies ist vor allem einer geringeren Minenproduktion in Südafrika geschuldet, da die insgesamt niedrigen Preise für Platinmetalle zu Produktionskürzungen führen.