Platin-Preis zieht an
Auf dem Platinmarkt zeichnet sich so eine Trendwende ab. Bis Ende Mai dümpelte der Platinpreis im Bereich um 900 US-Dollar je Feinunze vor sich hin. Doch pünktlich zum Monatswechsel sieht es so aus, als hätte Platin die Weichen nach oben gestellt und die Fahrt aufgenommen.
Während der ersten Handelstage im Juni zogen die Platinnotierungen in der Spitze auf 1.035 US-Dollar je Feinunze an. Noch ist der Turnaround zwar nicht sicher, doch Analysten der Deutschen Bank sehen bei Platin mittelfristig bereits eine Umkehr.
Einfuhrzoll in UK
Die Gründe für die Platin-Rally liegen auf der Hand. Großbritannien kürzlich einen Importzoll in Höhe von 35% auf Platin aus Russland eingeführt. Das dürfte das Platinangebot aus dem Rohstoff-Reich beeinträchtigen. Auch könnten mittelfristig zusätzliche Sanktionen der Europäischen Union und der USA das Angebot verknappen. So könnte ein Ausfuhrstopp für Maschinen und einige Verbrauchsmaterialien die russische Platinproduktion weiter einschränken.
Auf der anderen Seite dürfte die globale Automobilproduktion wieder deutlich anziehen. Schon für 2023 wird ein signifikantes Angebotsdefizit bei Platin erwartet (FD vom 25.03.) Der jüngste Preisanstieg des Edelmetalls spiegelt bereits jetzt die Erwartung einer höheren Nachfrage aus der Automobilindustrie wider. Mit dem Ende vieler Corona-Beschränkungen in Shanghai und Hongkong zu Monatsbeginn wachsen zusätzlich noch die Hoffnungen auf eine Verbesserung der chinesischen Wirtschaftsaktivitäten.