Platinpreis reflektiert Marktlage nicht
Platin zeigt sich weiterhin schwach. Der Preis für eine Feinunze Platin ist seit Anfang November deutlich gesunken. Notierte das Edel- und Industriemetall vor rund einem Monat noch bei Kursen um 1.070 US-Dollar je Feinunze, ist Platin inzwischen für rund 935 US-Dollar je Feinunze zu haben. Knapp 13% hat Platin damit innerhalb eines Monats verloren.
Chance für Einsteiger
Der jüngste Kursrücksetzer bietet mittel- und langfristig orientierten Anlegern eine gute Einstiegsgelegenheit. Denn die Lage auf dem Platinmarkt ist weiterhin angespannt und dies dürfte über kurz oder lang nicht ohne Auswirkung auf den Preis bleiben. Den zur Wochenmitte veröffentlichte Prognosen des World Platinum Investment Council (WPIC) zufolge, dürfte der Platinmarkt auch im kommenden Jahr ein Angebotsdefizit aufweisen. Konkret rechnet der WPIC mit einem Angebotsdefizit von 539.000 Unzen in 2025. Dies wäre dann das dritte Jahr mit einer Unterversorgung in Folge.
Angebotsdefizit möglich
Dem Ausblick zufolge dürfte die Nachfrage aus der Automobilindustrie dabei um 2% auf ein 7-Jahreshoch steigen. Auch bei der Schmuck- und Investmentnachfrage werden Zuwächse erwartet. Die Industrienachfrage soll dagegen um 9% auf ein 5-Jahrestief zurückgehen, so dass die Nachfrage insgesamt um 1% gegenüber dem Vorjahr auf 7,863 Mio. Unzen sinken dürfte.
Das Platinangebot soll um 1% auf 7,324 Mio. Unzen steigen. Dabei wäre ein Rückgang der Minenproduktion durch einen kräftigen Anstieg beim Recycling mehr als wett gemacht. Trotz des aktuell bereits beträchtlichen Angebotsdefizits und der Aussicht auf ein weiteres Defizitjahr ist der Platinpreis in diesem Jahr, von zwischenzeitlich heftigen Kursschwankungen abgesehen, nicht vom Fleck gekommen. Der Platinpreis notiert unterhalb des Preisniveaus von Beginn des Jahres. Auf diesem Kursniveau lassen sich auf mittlere Sicht mehr Chancen als Risiken erkennen.