Platinpreis wird heiß
Der Platinpreis ist heiß und könnte noch heißer werden und weiter steigen. Denn auf dem Platinmarkt wachsen die Sorgen über eine globale Versorgungsknappheit. In dieser Woche kletterte der Preis für das Edelmetall auf den höchsten Stand seit zwei Jahren.
Laut der aktuellen Studie des World Platinum Investment Council droht dem Platinmarkt bereits das dritte Angebotsdefizitjahr in Folge. Für dieses Jahr prognostiziert das WPIC ein Defizit von fast einer Million Unzen. Hintergrund: Die Fördermengen sinken, vor allem in Südafrika. Dort belasten strukturelle Probleme, politische Unsicherheit und fehlende Investitionen die Minenproduktion. Gleichzeitig bleibt das globale Recyclingvolumen schwach und neue Explorations-Projekte sind kaum in Sicht.
Angebot und Nachfrage klaffen auseinander
Auf der Nachfrageseite zeigt sich dagegen ein deutliches Plus: Die Schmuckbranche in China erfährt eine kräftige Belebung, während auch institutionelle Investoren stärker auf Platin setzen. Shree Kargutkar von Sprott Asset Management sieht darin eine mögliche Preiswende, ausgelöst durch fundamentale Kräfte. Die Automobilbranche bleibt ein stabiler Nachfragetreiber, da sich die Elektrifizierung der Mobilität verlangsamt. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnten die weltweiten Lagerbestände schon bis 2028 erschöpft sein. Das würde den Platinpreis kräftig anheben.
Der Preisanstieg ist auch charttechnisch relevant. Denn der Sprung über den wichtigen Kurswiderstand bei 1.100 US-Dollar je Feinunze ist gelungen. Damit ist aus technischer Sicht der Weg bis zunächst etwa 1.200 US-Dollar je Feinunze frei.
Fazit: Ein strukturelles Angebotsdefizit treibt den Platinpreis. Nach dem Sprung über das Widerstandslevel bei 1.100 US-Dollar je Feinunze könnte die Platin-Rally nun schnell einen Gang höher schalten. Mit einem ungehebelten Platin-ETC (Beispiel ISIN: IE 00B 4LH WP6 2) können Anleger von steigenden Platinpreisen profitieren.