1MDB-Skandal wird international
Nicht einmal die Beschädigung der eigenen Währung tangiert Malaysias korrupte Führungselite bisher sonderlich.
Der Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB zieht Kreise. Nicht vollständig aufgeklärt ist der Transfer von rund 800 Mio. Dollar, die aus dessen Vermögen abgeflossen sind. Dieses Geld, so der Verdacht, steckte sich Regierungschefs Najib Razak in die eigenen Taschen. Den entsprechenden Zahlungseingang hat der Premier mit in mehreren, voneinander abweichenden Versionen erklärt. Diese stellten allerdings nur die Justiz Malaysias zufrieden. Dafür werden ausländische Behörden aktiver. So hat jetzt die Bankaufsicht Singapurs (MAS) die lokale Dependance der Schweizer BSI-Bank geschlossen. Der Vorwurf: Verwicklung in Geldwäsche-Geschäfte sowie Verstöße gegen Identifikations- und Dokumentationspflichten. Allerdings nannte nicht die MAS den Zusammenhang mit den 1MDB-Geschäften, sondern die Schweizer Behörden. Sie sind in die Ermittlungen eingebunden. Mittlerweile sind die Strafverfolger von sechs Ländern mit den Geschäften des malaysischen Staatsfonds befasst: USA, Schweiz, Abu Dhabi, Luxemburg, Singapur und Hongkong. Demgegenüber sieht die malaysische Justiz trotz Aufforderungen der heimischen Währungshüter keinen Handlungsbedarf.
Fazit: Der Skandal beschädigt den Finanzplatz Kuala Lumpur und wird das Rating Malaysias belasten.