Anziehende Inflation stört den Brexit
Die Inflationsrate drängt die britische Notenbank zu Zinserhöhungen. Das berührt den Brexit.
Die Bank of England blickt besorgt auf die Inflationsrate. Sie soll in diesem Jahr bei durchschnittlich 2,45% liegen, hat die 2% aber bereits überschritten. Eine 3 vor dem Komma zum Jahresende ist damit wahrscheinlich. Die Notenbank muss deshalb ihren Kurs der monetären Lockerung überprüfen.
Die eigentlich erforderliche Straffung stört aber die gerade erst anlaufenden Brexit-Verhandlungen. Denn zur Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen treten damit die Bremseffekte durch Zinsanhebungen und die Verringerung oder gar Einstellung der Käufe von Vermögenswerten.
Noch haben die Vertreter der expansiven Geld- und Zinspolitik eine 5:3-Mehrheit. Sie schrumpft aber und könnte laut den Experten von State Street Global in den nächsten Monaten verloren gehen. Denn die Inflationsbeschleunigung ist auch eine direkte Folge der Brexit-Diskussion. Sie schwächt das Pfund und verteuert damit die Importe.
Fazit: Ein sich abzeichnender Zinsanstieg nach den USA auch in Großbritannien kann die EZB nicht kalt lassen. Zum Jahresende ist auch im Euroraum Schluss mit der lockeren Geldpolitik.