Auf dem Weg in die Sterling-Krise
In Großbritannien deuten alle Anzeichen auf die nächste Wirtschaftskrise.
Die Schwächen der UK-Wirtschaft haben sich offenbar verselbständigt. Das zeigt der Vergleich von Wachstum und Defizit der Leistungsbilanz. Der Anteil der Ausgaben, der aus selbst erwirtschafteten Einkommen bestritten wird, fällt. Demgegenüber steigt der vom Ausland finanzierte Anteil. Die unmittelbare Konsequenz ist klar. Die Nettoposition gegenüber dem Ausland verschlechtert sich laufend. UK wurde daher schon 1990 vom Netto-Gläubiger zum Netto-Schuldner. Da jedes neue Defizit die Schulden vergrößert und laufend bedient werden muss, verschlechtert sich die Leistungsbilanz über die Einkommenspositionen automatisch weiter. Dieser Mechanismus greift bereits in UK. Er macht das Land immer anfälliger für anziehende Zinssätze, die die Belastungen zusätzlich steigen lassen würden. Bislang ist kein Plan erkennbar, wie diese Trends gestoppt werden können.
Fazit: Setzen sich die erkennbaren Entwicklungen ungebremst fort, wird eine neue Sterling-Krise im Stil der 70er Jahre unvermeidlich.