Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
698
Präsidentenwahl in Taiwan

Chinas nächste Baustelle

Bei den Präsidentenwahlen in Taiwan am 11. Januar dürfte die China-kritische Amtsinhaberin Tsai Ing-wen wiedergewählt werden. US Präsident Trump hat ihr bereits Waffen und politische Unterstützung zugesichert. Die Annäherung an die USA hilft der international isolierten Demokratie. Die Konfrontationen mit China dürften zunehmen.

Am 11. Januar finden Präsidentenwahlen in Taiwan statt. Die Umfragen deuten darauf hin, dass die in Peking verhasste Amtsinhaberin, Tsai Ing-wen, wiedergewählt wird. China ist daran nicht ganz unschuldig, denn die kompromisslose Haltung Pekings im Umgang mit der Protestbewegung in Hongkong hat den Taiwanesen Angst vor dem dominanten Nachbarn gemacht. Tsai Ing-wen verurteilte die Repression in Hongkong umgehend, während sich ihr Herausforderer von der Kuomingtang (KMT), Han Kuo-yu, stark zurückhielt. Das brachte ihr viele Sympathien ein.

Tsai Ing-wen verfolgt seit ihrer Wahl 2016 zur Präsidentin einen China-kritischen Kurs und korrigiert damit die China-freundliche Politik ihres Vorgängers Ma Ying-jeou. Dessen „Annäherungspolitik“ gegenüber Peking gab dem chinesischen Druck nach und tauschte dafür chinesische Investitionen ein. Ma hatte die Wehrpflicht abgeschafft, die Insel gegenüber dem chinesischen Massentourismus geöffnet und Peking strategische Investitionen in die Wirtschaft einschließlich der Medien erlaubt. Die Losung der Kuomingtang, der Ma Ying-jeou und Han Kuo-yu angehören, lautet: „Hundert Prozent Wirtschaft, Null Prozent Politik“. Doch die wirtschaftliche Dominanz Chinas macht gerade die politische Stärke Pekings aus.

Ausverkauf an China?

Aus der Sicht von Tsai Ing-wen führte der Kurs von Ma Ying-jeou direkt in die Übernahme Taiwans durch China. Sie gehört der Demokratischen Fortschrittspartei an, die die „Ein China“ Politik Pekings, die auch die Kuomingtang vertritt, ablehnt und die Taiwanesen als eigenständige Nation betrachtet.

Um Ma Ying-jeous Politik zu korrigieren, musste Tsai Ing-wen teure Reformen durchführen. Ihr schadete auch, dass China Taiwan auf der Weltbühne immer mehr isoliert. Die Repression in Hongkong hat nun die USA bewogen, auf Tsai Ing-wens Konfrontationskurs einzuschwenken. Sehr zum Unmut Chinas hat US-Präsident Trump Taiwan bereits die Lieferung moderner Kriegswaffen und politische Unterstützung zugesichert.

Fazit: Tsai Ing-wen wird die Präsidentenwahl gewinnen, weil sich ihr Konfrontationskurs gegen China angesichts der Repressionen in Hongkong bei den Taiwanesen großer Zustimmung erfreut. Die Annäherung an die USA hilft der international isolierten Demokratie. Die Konfrontationen mit China dürften zunehmen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BAG-Urteil zu Spät-Ehe und Mindestehe-Dauer bei Betriebsrenten

Missbräuchliche Gestaltung bei der Betriebsrente?

Außenaufnahme BAG © 2023 Das Bundesarbeitsgericht
Eine Betriebsrente sichert leitenden Angestellten und Vorständen und ihren Lebenspartnern ihren Lebensstandard im Alter. Deshalb sind entsprechende Verträge mit ihren Klauseln genau anzuschauen und zu prüfen. Das Bundesarbeitsgericht hat zur sogenannten „Spät-Ehe“ und zur „Mindestehe-Dauer“ geurteilt.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof hat zur Versteuerung von Earn-Out-Klauseln entschieden

Earn-Out-Klauseln: Steuer-Zeitpunkt geklärt

Bundesfinanzhof © dpa
Bei Betriebsveräußerungen werden immer öfter Earn-Out-Klauseln vereinbart. Bei denen hängt die Höhe des Kaufpreises von der Entwicklung des Unternehmens ab. Ungeklärt war bisher, welcher Zeitpunkt für die Besteuerung relevant ist. Der Bundesfinanzhof hat jetzt zwischen Verkaufszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt entschieden.
  • Neue Schulden für innere Sicherheit gefordert

SPD will Sondervermögen für Inneres

Geschäftsmann mit Diagramm © fotogestoeber / stock.adobe.com
Der Bericht zur Kriminalstatistik Deutschland war "erschütternd". Das hat die verantwortliche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) konstatiert. Nun fordert die SPD ein Sondervermögen für die Innere Sicherheit.
Zum Seitenanfang