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CO2-Steuer wird teuer

Das Klimapaket wird die Inflation anschieben

Die Bundesregierung hat ein Klimapaket beschlossen, das den CO2-Ausstoß verteuern und bremsen soll. Die Verteuerungseffekte sind über Jahre nach oben gestaffelt. Jetzt gibt es Berechnungen, wie stark sich das auf die Inflation auswirken wird. Der Einfluss ist überraschend groß.

Das Klimapaket der Bundesregierung wird zum Inflationstreiber. Und es wird das Wirtschaftswachstum zudem leicht abbremsen. Das lesen wir aus den Berechnungen der Bundesbank heraus, die sich in einer vorsichtigen Folgenabschätzung versucht hat. Die größten Auswirkungen haben dabei die Sektoren Gebäudeheizung und Verkehr.

Insbesondere die kontinuierlich steigende Co2-Steuer wird die Inflation anheizen. Ab 2021 müssen für Heiz- und Kraftstoffe CO2-Zertifikate gekauft werden. Deren Preise werden bei 10 Euro je Tonne beginnen und auf 35 Euro je Tonne bis zum Jahr 2025 angehoben. Ab 2026 soll sich der Preis am Markt bilden und zwischen 35 und 60 Euro je Tonne CO2 liegen.

Spritpreise werden zum Inflationstreiber

Den größten Inflationsschub wird es bei den Spritpreisen geben. Schon zu Beginn der CO2-Bepreisung im Jahr 2021 wird der Preis für Benzin und Diesel um ca. 2,5 Cent steigen. Auf diese erhöhte Basis kommt dann noch die Steuer drauf. Eine durchschnittliche Pkw-Tankfüllung verteuert sich dann um etwa 2 Euro. Der Effekt auf die Inflationsrate wird dann bei knapp 0,25 Prozentpunkten liegen. Das klingt nicht dramatisch, wird in der Masse aber wirksam und stellt auch einen massiven Kaufkraftentzug dar. Bei durchschnittlich 25.Mrd. Litern Benzin und weiteren 21 Mrd. Litern Diesel im Jahr werden Verbraucher gut 1,2 Mrd. Euro für CO2-Zertifikaten ausgeben. Dieses Geld steht nicht mehr für andere Ausgaben (z. B. Konsum) zur Verfügung.

Dramatisch teurer wird es ab 2026. Liegt der Zertifikatpreis dann bei 60 Euro je Tonne, wird ein Liter Benzin oder Diesel schon 15 Cent mehr kosten als heute. Eine Tankfüllung würde dann gut 9 Euro mehr kosten. Das entspricht einem Kaufkraftentzug von knapp 7 Mrd. Euro. Die Inflationsrate wird dann allen durch die CO2-Zertifikate um 0,6 Prozentpunkte anziehen. Bei einer Inflationsrate von aktuell 1,4% für 2019 ist das happig.

Zweitrundeneffekte auf breiter Front

Zudem wird es Zweitrundeneffekte geben. Denn auch alle Transporte werden durch die CO2-Zertifikate teurer. Unternehmen werden diese Preissteigerungen in ihre Kalkulation übernehmen und entsprechend an die Verbraucher weitergeben. Laut Bundesbank haben diese Kosten aber nur einen geringen Anteil an der Produktion, dürften daher „keinen großen Einfluss“ auf die Verbraucherpreise haben.

Diese Preissteigerungen werden das Wirtschaftswachstum dämpfen. Denn die real verfügbaren Einkommen sinken. Das wirkt auf die privaten Konsumausgaben. Zudem wird das gestiegene inländische Preisniveau zusätzlichen Lohndruck auslösen und somit die internationale Wettbewerbsfähigkeit drücken. Das dürfte negativ auf die Exporte zurückwirken. In der Summe dürfte das Wachstum zu Beginn der Einführung der CO2-Bepreisung um etwa 0,15 Prozentpunkte geringer ausfallen als ohne Klimapaket. Abgefangen wird der negative Effekt auf das BIP-Wachstum, weil die Bundesbank davon ausgeht, dass die Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes, die aus dem Energie- und Klimafonds finanziert werden, positive Wachstumsimpulse haben.

Fazit: Das Klimapaket der Bundesregierung wird für Verbraucher teuer. Die CO2-Bepreisung per Zertifikat wird einen erheblichen Effekt auf die Inflationsrate haben. Diese wird ab 2025 kräftig ansteigen.

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