Afghanistan-Desaster: Bundestagsbericht zieht bittere Bilanz
Der Abschlussberichtder Enquete-Kommission des Bundestags zum 20 Jahre dauernden Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr ist das Dokument eines Schweiterns auf ganzer Linie. Es fehlte eine realistische, kohärente Strategie mit klar definierten, erreichbaren Zielen. Zudem war die Koordination zwischen den Ministerien und internationalen Partnern unzureichend. Der Bericht wurde vorige Woche den Abgeordneten im Deutschen Bundestag vorgelegt.
Auch personelle Defizite spielten eine Rolle. Zivile und polizeiliche Kräfte waren unterbesetzt, während sich die Bundeswehr nur bedingt an die Lage anpasste. Fortschritte in Infrastruktur und Bildung wurden mit dem Rückzug der internationalen Truppen zunichtegemacht.
Empfehlungen für künftiges Krisenmanagement
Die Enquete-Kommission fordert für künftige Einsätze klare, überprüfbare Ziele und eine verbesserte Abstimmung zwischen Ministerien, Parlament und internationalen Partnern. Eine frühzeitige Exit-Strategie soll Fehlschläge verhindern.
Zudem müssen Kriseneinsätze flexibler und anpassungsfähiger werden. Lokale Akteure sollen stärker eingebunden, Monitoring und Evaluierung intensiviert und Desinformation besser bekämpft werden.