Business-Jet oder Hund - was ist klimaschädlicher?
Die Klima-Aktivisten haben sich auf Business-Jets eingeschossen. Die erhebliche Sachbeschädigung eines Privatjets auf Sylt ist dabei nur ein vorläufiger Höhepunkt. In Europa gab es bisher schon zahlreiche andere Aktionen. So blockierten niederländische Aktivisten im April Startbahnen auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol. Mitte Mai wurde eine ähnliche Blockade am Genfer Flughafen Cointrin wiederholt. Auch den Berliner Flughafen BER hatten sogenannte Klimakleber bereits attackiert und den Flugbetrieb lahmgelegt.
Klima-Aktivisten attackieren Privat- und Business-Jets
Die Aktivitäten der Klima-Aktivisten verunsichern insbesondere die Anbieter von kleinen Geschäftsreise- und Privatmaschinen erheblich. Aus informierter Quelle hören wir, dass die "Unruhe sehr groß" ist. Demnach erwägt der Flughafen in Amsterdam sogar ernsthaft, kleineren Geschäftsreiseflugzeugen keine Start- und Landegenehmigungen mehr zu erteilen. Besondere Besorgnisse der Luftfahrt-Branche gibt es in Frankreich. Dort hat die Regierung dieser Tage jeden Linienflug auf Strecken untersagt, die innerhalb von 2,5 Stunden mit der Bahn zu erreichen sind. Frankreich ist aber neben den USA und Brasilien ein großer Produzent von Geschäftsreisejets.
Die fünf großen Betreiber versuchen, Verteidigungsstrategien gegen die Klimaaktivisten zu entwickeln. Denn sie haben viel zu verlieren. Die fünf größten Betreiber von Geschäftsreiseflugzeugen sind Net Jets, Vista Global, OneSky (Flexjet), Wheels Up and Solarius Aviation. Allein der Marktführer Net Jets hat im vergangenen Jahr mehr als 700.000 Flugstunden durchgeführt. Darunter waren zahlreiche Interkontinentalverbindungen nach Asien, Nord- und Südamerika (Kosten je Betriebsstunde bis zu 10.000 USD für Kunden).
Haustiere haben eine verheerende CO2-Bilanz
Die in Luxemburg beheimatete Luxaviation hebt nun darauf ab, dass Haustiere im Gegensatz zu Business-Jets das Klima in erheblich größerem Umfang belasten. Pro Hund fallen im Durchschnitt 700 Kg CO2 und je Katze etwa 310 Kg CO2 p.a. an. Dagegen hielten sich die Emissionen des Geschäftsreise-Flugbetriebs in engen Grenzen.
FUCHSBRIEFE hat das nachgerechnet, obwohl es keine exakten Zahlen zum CO2-Ausstoß gibt. Diese schwanken je nach Schätzung (Quelle) erheblich. Laut dem auf Nachhaltigkeit fokussierten Forschungsinstitut CE Delft haben Business-Jets mit knapp 573.000 an- und abkommenden Flügen in Europa etwa 3,4 Mio.t CO2 ausgestoßen. Die Studie wurde von Greenpeace in Auftrag gegeben und bezahlt. Die gleiche Menge CO2 wird von 4,9 Mio. Hunden oder knapp 11 Mio. Katzen verursacht.