CDU in Merkels Hand
Zieht Merkel ihre Politik durch, wird der Kanzlerinnenwahlverein nicht umhin können, diese letztendlich entgegen eigener Überzeugungen vor den Wählern zu vertreten.
Im engeren Führungszirkel um Bundeskanzlerin Angela Merkel bildet sich eine Wagenburgmentalität heraus. „Jetzt erst recht“, ist die Devise. Noch immer ist das Team um Merkel davon überzeugt, „logisch“ zu handeln und den „Herausforderungen“ unserer Zeit damit gerecht zu werden. Merkels Politik sei alternativlos. Man brauche lediglich noch Zeit, damit die eingeleiteten Maßnahmen wirken könnten. Inzwischen ist es aber in Merkels Umfeld kein Tabu mehr, dass es rechts von CDU/CSU weitere demokratisch gewählte Parteien geben kann. Die CDU/CSU habe sich sowieso nie grundsätzlich über den rechten Rand definiert. Der rechte Rand, das seien derzeit die Ewiggestrigen von der AfD, die noch denken würden, in Deutschland könne das meiste so bleiben, wie es ist. Für die CDU ist das mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 eine missliche Situation. Denn sie ist erpressbar. Die Kanzlerin weiß genau, dass sie vor der Bundestagswahl 2017 nicht mehr ersetzt werden wird. Mit ihr steht und fällt somit auch die Macht der Union; an ihr hängen Bundestagsmandate, Diäten und Dienstwagen.
Fazit: Merkel wird die Union zwingen, ihrer Linie in der Flüchtlingspolitik zu folgen. Das ist sehr riskant, denn derzeit halten 9 von 10 Anhängern der Union diese für falsch.