Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
887
Parteien im Bundestag müssen sich neu sortieren

Die Alternative wird eingebürgert

Die AfD muss auf Ihrem Parteitag in Hannover ihre künftige die Richtung bestimmen. Im Gegensatz zur politischen Konkurrenz muss sie dabei noch nicht einen Druck auf eine eventuelle Regierungsbeteiligung befürchten. Das verschafft ihr Zeit.

Die AfD schlägt ein neues Kapitel auf. Der Bundesparteitag am Wochenende markiert die Wegscheide weg von der reinen Protestpartei hin zu einer Partei der rechten bürgerlichen Mitte. Die AfD muss dabei den künftigen Weg soweit skizzieren, dass sie mit ihrer Arbeit im Bundestag den bisherigen Erfolg stabilisieren kann.

Mehrere Entwicklungen kommen der Alternative für Deutschland zupass. Die wichtigste: Tritt die SPD nun doch in die Große Koalition ein, ist die AfD die größte Oppositionspartei. In dieser Funktion sorgt sie gegenüber allen Regierungsvorhaben für die erste Positionierung im Parlament. Da kann sie mit Sachbeiträgen punkten, die über Polemiken hinausgehen.

Veränderte Wahrnehmung

Schon durch ihre bloße Anwesenheit im Parlament ändert sich die öffentliche Wahrnehmung. Die Medien übertragen jetzt Debattenbeiträge live. Sie zitieren aus Redebeiträgen zu Sachthemen. Auch der Bundesparteitag wird auf Phoenix übertragen. Ganz langsam schwindet so das Schmuddel-Image – solange keine inhaltlichen Ausfälle erfolgen.

Die FDP sorgt für eine schleichende Eingemeindung ins bürgerliche Lager. Denn die Liberalen sind inhaltlich an die AfD herangerückt (Europapolitik, Einwanderungspolitik). Aus bürgerlichen Kreisen kommen zudem die meisten AfD-Abgeordneten, dort verortet sich auch ein beträchtlicher Teil der Wählerschaft.

Fragmentiertes bürgerliches Lager

Das bürgerliche Lager fragmentiert sich. Links stehen die Grünen, rechts taucht die FDP auf, noch weiter rechts auf der politischen Landkarte ist die AfD zu verorten. Gegen beide im Kern bürgerlichen Parteien muss sie sich jetzt profilieren. Sie muss sich zugleich in die Formen der parlamentarischen Demokratie (Ausschussarbeit) einbringen und auch inhaltlich echte Alternativen aufzeigen.

Diesen politischen Chancen auf Stimmen-Zugewinn stehen Risiken in ähnlichem Ausmaß entgegen. Das bloße Zuspitzen von Positionen wie im Wahlkampf wird immer weniger funktionieren. Damit verliert die AfD möglicherweise einen Teil ihrer auf Protest gebürsteten Wählerschaft.

Konkurrenz in der bürgerlichen Mitte

Doch vor allem die Union kommt zunehmend zwischen die bürgerlichen Fronten. So wie vor zehn Jahren die SPD zwischen Grünen und Linken aufgerieben wurde, so droht ihr nun das ähnliche Schicksal zwischen linksbürgerlichem Lager (Grün) und (national) liberalem, wertekonservativem Lager mit FDP und AfD.

Fazit: Die eigentliche (riskante) Richtungsentscheidung für die AfD kommt erst, wenn ihr eine Partei das Mitregieren anbietet. In Hannover müssen sich die Delegierten damit noch nicht befassen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Hot Stock der Woche

Evotec mit Kurseinbruch

Kursrückgang © Looker_Studio / stock.adobe.com
Kurseinbruch bei Evotec. Auslöser sind schlechte Zahlen, ein Chefwechsel und ein fehlender Ausblick auf 2024. FUCHS-Kapital klärt, was Anleger nun tun sollten.
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche vom 25.04.24

Volkswagen an Dreifach-Unterstützung

Volkswagen © Sina Schuldt / dpa / picture alliance
Fundamental ist die Aktie von VW aussichtsreich. Nun kommt auch ein charttechnisch interessantes Kaufsignal dazu. Wer jetzt an der Dreifach-Unterstützung kauft, hat gute Chancen auf einen zügigen Kursgewinn.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 38

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Warum die Aktienrente zum Gamechanger werden könnte

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Die gesetzliche Rentenversicherung wird wieder mal reformiert. Das Umlagesystem soll durch eine Aktienrente stabilisiert werden. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 38. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Folgen die Aktienrente für das Rentensystem, aber auch für den Kapitalmarkt hat.
Zum Seitenanfang