Die FDP will wieder an die Fleischtöpfe
Die FDP sieht sich nach der Wahl von Armin Laschet zum CDU-Parteivorsitzenden machtpolitisch zurück im Spiel. Wenn sie nach der Bundestagswahl am (voraussichtlich) 26. September als Koalitionspartner gebraucht wird.
Schwarz-Grün-Gelb, Jamaika, ist dann kein Hindernis mehr. Nach Lesart der Liberalen standen sie sich bei der Koalitionsbildung 2017 auch weniger selber im Weg als vielmehr eine Kanzlerin, die zu keinerlei Änderung ihres politischen Kurses bereit war – egal, wie sich nach der Abwahl der GroKo durch die Wähler die neue Regierung auch zusammensetzen würde.
Laschet ein "echter Partner"
Laschet sei anders als Merkel ein echter „Partner“. Und zudem zeigten ja die Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein und die „Ampel“ aus SPD-FDP und Grünen in Rheinland-Pfalz, dass es mit der FDP ginge. In fast jeder Koalition. Denn Lager gebe es ohnehin nicht mehr.
Laschet will kein männlicher Merkel sein
Und Laschet hat auch schon begonnen, sein Profil zu schärfen. Er will nicht als männlicher Merkel ins Kanzleramt einziehen. Das vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten ins Leben gerufene Gremium mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Gebieten warnt, die Corona-Politik von Bund und Ländern sei womöglich bald kaum noch gesellschaftlich vermittelbar. Das Gremium lehnt einen kompletten Lockdown ab. Denn die bisherigen Maßnahmen hätten den besonders gefährdeten Gruppen „nicht ausreichend geholfen“.
Fazit: Die Fleischtöpfe in Berlin üben eine mächtige Anziehungskraft aus. Um mit am Tisch zu sitzen, sind Grüne wie FDP bereit, deutliche Kompromisse einzugehen.