Erst Kanzlerkandidat, dann Parteivorsitz
Auf dem Höhepunkt der Thüringen-Krise sagte die CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer, sie stehe für die Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung. Der Satz bekam Beine und dürfte sie auch den Parteivositz früher kosten als von ihr beabsichtigt. Doch helle Begeisterung löst das nicht aus.
Die Begeisterung, über die neue CDU-Führung auf einem Sonderparteitag am 25. April abzustimmen, ist in der CDU keinewegs ungeteilt. Gewichtige Stimmen wie Parlamentspräsident Wolfgang Schäuble in der Partei sprachen sich dafür aus, den ursprünglich verabredeten Prozess einzuhalten: die Kanzlerkandidatenkür erst auf dem Parteitag zum Jahresende zu verabreden. So hatte es AKK selbst vorgeschlagen. Bei der Kanzlerfrage will wiederum auch die CSU ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Die Vermeidung einer Kampfkandidatur dürfte schwierig werden. Dass also nach dem 25.4. Ruhe in der Partei einkehrt, ist keineswegs gesichert.