Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1943
Außenpolitik ist keine Gender- sondern Interessenpolitik

Feministische Außenpolitik sagt Nein zu Waffen und Gewalt

Stefan Ziermann, Chefredakteur Verlag Fuchsbriefe
Die neue konservative Regierung in Schweden hat das Konzept der feministischen Außenpolitik gerade gekippt - übrigens mit Verweis auf die Gleichstellung. Am 1. März wird Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ein solches Konzept vorstellen. Dabei hat sie einerseits die falsche Perspektive eingenommen. Andererseits müsste sie im Ukraine-Konflikt eine ganz andere politische Linie fahren, wenn sie das Konzept ernst nehmen würde, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann.
Am Mittwoch (1. März) wird Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihr Konzept einer feministischen Außenpolitik vorstellen. Bisher sind zwar nur Leitlinien aus einer "älteren Vorlage" bekannt. Es ist aber unwahrscheinlich, dass Baerbock das Konzept auf den letzten Metern vor der Veröffentlichung noch einmal völlig umgekrempelt hat. Die bereits bekannten Kernaussagen dürften darum Bestand haben.

Laut Definition bezeichnet feministische Außenpolitik ein Konzept, bei dem feministische Sichtweisen zum Maßstab gemacht werden. Ziele sind eine weltweite Stärkung der Rechte und Repräsentanz von Frauen und Mädchen sowie die Förderung gesellschaftlicher Diversität. Schon diese Definition lässt mich daran zweifeln, dass das Konzept für die deutsche Außenpolitik erfolgversprechend ist. Und ich frage mich, wie es sich mit der Idee der Gleichberechtigung und der Vermeidung von Diskriminierung verträgt. 

Gender-Schulungen für feministische Reflexe

Intern soll das Auswärtige Amt (AA) neu auf Feminismus ausgerichtet werden. Angestrebt wird ein Kulturwandel, der die "Genderkompetenz der Mitarbeiter" des AA schärft und helfen soll, "einen feministischen Reflex" auszubilden. Im Kern soll also eine feministische Grundhaltung "gezüchtet" werden. Davon verspreche ich mir nicht viel. Vermutlich werden nur viele Mitarbeiter des AA bald zu Feminismus-Schulungen gehen. 

Auf dem internationalen Parkett wird die feministische Außenpolitik absehbar scheitern. Die Idee an sich mag moralisch richtig sein und es ist in vielen Ländern der Welt angebracht, stärker auf die Rechte von Frauen zu achten. Allerdings hat Baerbock mit ihrem Vorstoß die falsche Perspektive. Sie schaut auf das Innenleben anderer Länder, möchte eigene Ideale im Ausland vertreten. 

Außenpolitik ist interessengeleitete Wirtschafts- und Sicherheitspolitik

Ganz offensichtlich hat Baerbock ihren Ministerinnen-Job nicht verstanden. Denn Außenpolitik ist im Kern interessengeleitete Wirtschafts- und Sicherheitspolitik. Ergo: Deutsche Außenpolitik sollte dazu da sein, die strategischen Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen Deutschlands in der Welt zu vertreten.
Die feministische Außenpolitik bleibt eine ideologische Blendgranate. Nähme Baerbock das Konzept ernst, müsste sie im Ukraine-Konflikt ganz andere Töne anschlagen. Laut Kristina Lunz, Gründerin des Zentrums für feministische Außenpolitik, steht diese Politik "für eine Abkehr von Sicherheit durch Waffen und der globalen Aufrüstung". Insofern könnte ich einer solchen Außenpolitik sogar etwas abgewinnen, meint Ihr Stefan Ziermann
Meist gelesene Artikel
  • Vertrauensbasis mit Lorbeerkranz

Laureus Privat Finanz ist ehrlich und offen

© Grafik: Verlag Fuchsbriefe, envato elements
Die Laureus AG Privat Finanz steht mit eigenen Worten für „Private Banking mit Augenmaß“. Der Finanzdienstleister verdient wirklich Lob für seine Transparenz.
  • Vermögensverwalter Dr. Kohlhase mit solider Vertrauensbasis

Dr. Kohlhase bleibt Trusted Wealth Manager

© Grafik envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Im Süden nichts Neues, möchte man in Anlehnung an einen gerade populären Hollywood-Streifen sagen. Die Dr. Kohlhase Vermögensverwaltung bestätigt einmal mehr ihre solide Vertrauensbasis.
  • Ratings

Berliner Volksbank

Die Berliner Volksbank wird von der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz regelmäßig Qualitätstests im Bereich Anlageberatung für Vermögende (Wealth Management) und Vermögensberatung für Stiftungen unterzogen.
Neueste Artikel
  • Fuchs trifft Pferdchen: Der Geldtipp-Podcast Ausgabe 21

So finden Sie den richtigen Fonds

© Grafik: Springer Professional
Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Die Finanzjournalistin Stefanie Burgmaier und FUCHS-Herausgeber Ralf Vielhaber sprechen diesmal über die Geldanlage in Investmentsfonds. Auf welche Kennzahlen sollten Anleger beim Kauf zurückgreifen? Im 21. Geldtipp-Podcast werden Sie sicher "eine Spur schlauer".
  • Fuchs plus
  • FUCHS-Devisenprognose 2. Quartal 2023

Fed nahe dem Zinshöhepunkt, EZB muss weiter rauf

Euro-Geldscheine. © hanohiki / Getty Images / iStock
Bei den Notenbanken bahnt sich eine Trennung an. Die Fed wird im zweiten Quartal vermutlich den Zinshöhepunkt erreichen, die EZB wird die Leitzinsen noch weiter anheben müssen. Das wird auf die Wechselkursentwicklung durchschlagen.
  • Fuchs plus
  • Nachfrage nach Industriemetall wächst moderat

Kupferpreis steigt trotz Überversorgung

Nahaufnahme eines Kupfer-Nuggets. © Claudia Nass / Getty Images / iStock
Wenn das Angebot einer Ware steigt, die Nachfrage aber nicht gleichsam mitzieht, sinkt üblicherweise der Preis. So das Einmaleins der Preistheorie. Beim Kupferpreis will dieser Preissenkungseffekt aber derzeit nicht eintreten, obwohl mehr produziert wird. FUCHS-Devisen analysieren die Ursachen.
Zum Seitenanfang