Fernwärme wird teurer
Stadtwerke setzen zunehmend auf Großwärmepumpen. Damit wollen sie schrittweise die Kohlekraftwerke ersetzen, die aktuell die Fernwärmenetze speisen. Großwärmepumpen nutzen die Wärme aus tieferen Erdschichten, Flüssen und anderen Quellen. Wird der dafür benötigte Strom mit erneuerbaren Energien erzeugt, kann die Anlage ohne Emissionen betrieben werden.
Die ersten großen Anlagen wurden schon gebaut oder beauftragt. In Stuttgart liefert eine 24 MW-Anlage 10.000 Haushalten Strom. Bis 2027 will die Kölner Rheinenergie mit einer 150 MW-Anlage 50.000 Haushalten Energie bereitstellen.
Am Anfang stehen hohe Investitionen
Großwärmepumpen rechnen sich derzeit nur, wenn sie gefördert werden. Das bestätigt der Stuttgarter Stromlieferant EnBW. Der Versorger-Verband BDEW meint aber, dass größere Anlagen die Kosten in Zukunft senken können. Die größten derzeit installierten Anlagen leisten um die 50 MW. Um ein großes Kohlekraftwerk zu ersetzen, werden allerdings bis zu 20 Großwärmepumpen benötigt. Die Stadtwerke München planen mit Investitionen von 9,5 Mrd. Euro und staatlicher Förderung ihre Fernwärmeversorgung auf Großwärmepumpen umzustellen. Ab 2040 sollen jährlich 5,5 GW Fernwärme emissionsfrei erzeugt werden. Dazu will die Bundesregierung Großwärmepumpen auch fördern.
Die Investitionen in Großwärmepumpen werden zu erhöhten Fernwärmepreisen führen. Wie sehr die Investitionen die Preise anheben, wird sich je nach Stadt unterscheiden. Hierbei gilt: Wenige große Flusswärmepumpen werden günstiger sein als viele kleinere Erdwärmepumpen, die viele Tiefenbohrungen benötigen.