Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
938
Haushalt | Politik

Forderungswelle in Sicht

Die von der SPD geforderte Rente mit 63 wird für die Unternehmen weitaus teurer als bisher berechnet.
Die von der SPD geforderte Rente mit 63 wird für die Unternehmen weitaus teurer als bisher berechnet. Denn sie wird nicht auf die bisher vorgesehene Gruppe derjenigen begrenzt bleiben, die 45 Beitragsjahre vorzuweisen haben. Und auch das ist schon teuer genug: Das Bundesarbeitsministerium rechnet wegen der Rente mit 63 und der Mütterrente ab 2019 mit einem Beitragssatz von 19,7% statt bisher 18,9%. Hinzu kommen weitere Milliarden Euro an Steuereinnahmen aus dem Bundeshaushalt. Das Ministerium errechnete Mehrkosten für das Paket von 60 Mrd. Euro bis 2020 und 160 Mrd. Euro bis 2030. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) leitet damit ein Rollback in der Rentenpolitik ein. Ihr Gesetzesvorhaben öffnet die Schleusen für weitere Forderungen. Dies wird die mühsam stabilisierten Rentenfinanzen vollends aus dem Ruder laufen lassen. Die zu erwartende Entwicklung: Die Beamten gehören zu den Ersten, die ebenfalls (wieder) früher in den Ruhestand möchten. Zwar knüpft Nahles‘ Gesetzentwurf die frühe Rente an 45 Beitragsjahre mit maximal fünf Jahren anrechenbarer Ausfallzeit. Dass Beamte keine Beiträge zahlen, stört dieselben aber nicht. Der interne Druck auf ihre Lobbyvertreter im DBB ist bereits jetzt enorm. Frauen werden auf der Anrechnung von Erziehungszeiten bestehen. Denn nur dann erreichen sie im Regelfall die geforderten 45 Jahre Beitragszahlungen. Sie wissen den Zeitgeist (Gleichberechtigung) sowie Nahles‘ Vorhaben hinter sich, Zeiten der Arbeitslosigkeit anrechnen zu lassen. Im nächsten Schritt werden sich die „Bestandsrentner“ zu Wort melden. Jene, die nach dem mutigen Reformschritt der SPD erst später mit entsprechenden Abschlägen in Rente gehen durften. Sie werden sich zu Recht als Opfer einer Rentenpolitik nach Kassenlage sehen. So zieht eine mehr oder minder beliebige Bevorzugung einzelner Bevölkerungsgruppen weitere Lobbyforderungen nach sich. Dem wird die Politik nicht genügend Widerstand entgegensetzen können. In der Praxis dürfte die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren sogar auf einen Rentenbeginn mit 61 hinauslaufen. Denn Arbeitnehmer können sich ohne nennenswerte Einbußen zwei Jahre vor Rentenbeginn arbeitslos melden. Bisher liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter bei 62,1 Jahren. Die frühere Rente wird obendrein die Personalkosten der Betriebe in die Höhe treiben. Die Unternehmer werden finanzielle Zugeständnisse machen müssen, um ihre Fachkräfte vom frühen Rentenbeginn abzuhalten. Denn der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften wird sich noch verschärfen. So unseriös wie das gesamte Vorhaben ist auch das Zustandekommen des Gesetzes. Für die Beratung des Koalitionsvertrages hatten die SPD-Mitglieder 14 Tage Zeit. Bundesarbeitsministerin Nahles gab den Verbänden ganze 24 Stunden zur Beratung ihres Rentenkonzeptes, das die Weichen für die nächsten Jahrzehnte stellen soll. Da weiß die Wirtschaft, welchen Stellenwert sie noch hat (FB vom 30.9.2013).

Fazit: Heute mit Versprechen Wählerstimmen kassieren und morgen andere die Folgen von kostspieligen Fehlentscheidungen ausbaden lassen. Wo unterscheidet sich Politik da noch von den Bonus-Bankern?

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Erste Raketenstarts kommerzieller Unternehmen in Europa geplant

Raumfahrt-Startups erwachen

Europäische Raumfahrt-Startups kommen mit ihren Entwicklungen voran. Isar Aerospace hat erstmals seine Rakete Spectrum getestet, weitere Unternehmen werden bald folgen.
  • Fuchs plus
  • Anlagechancen in Pakistan

Pakistanische Rupie erreicht Unterstützung

Pakistans wirtschaftliche Herausforderungen, darunter hohe Auslandsverschuldung und sinkende Währungsreserven, führen zu einer Rupienabwertung. Doch das IWF-Programm bietet Hoffnung: Stabilisierung der Reserven und Unterstützung bei Verbindlichkeiten. Investoren sehen Chancen in US-Dollar-Anleihen mit hohen Renditen und dem einzigen ETF auf den MSCI Pakistan.
  • Fuchs plus
  • Mitarbeiter einbinden, um Automatisierung erfolgreich zu machen


Studie: Betriebsräte machen Automatisierung erfolgreicher

Unternehmen mit Betriebsrat erreichen eine höhere Produktivität, wenn Bereiche eines Unternehmens automatisiert werden. Es sind vor allem zwei Faktoren, die dabei eine wesentliche Rolle spielen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025: LGT Bank AG in der Ausschreibung

LGT: Ein umfassendes Anlagekonzept für die Stiftung Denkmalpflege Hamburg

Erstellt mit Canva und ChatGPT
Die LGT Bank AG präsentiert einen umfassenden Anlagevorschlag, der alle zentralen Vorgaben der Ausschreibung erfüllt. Mit einem klaren Fokus auf nominalen Vermögenserhalt und einer transparenten Ausschüttungsplanung zeigt die Bank ihr Engagement für Stiftungen. Detaillierte Informationen zur Vergütung sowie ein solider Cash-Bestand runden das Angebot ab. Entdecken Sie, wie LGT als Partner für Stiftungen agiert.
  • Fuchs plus
  • ESA plant Rekordbudget für Satellitenprojekt zur Stärkung der europäischen Verteidigung

ESA will in Satelliten investieren

© European Space Agency
Die ESA plant ein hohes Budget ein, um Europa eigenständiger zu machen. Vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen investiert Generaldirektor Josef Aschbacher in Satelliten für militärische Aufklärung, um Europas Unabhängigkeit zu fördern. Im November wird das Budget in Bremen verhandelt, ein entscheidender Moment für europäische Raumfahrtunternehmen
  • Fuchs plus
  • China überflügelt die USA in der Stealth-Technologie

China bremst US-Militär aus

© Stephen Finn / Fotolia
Die USA und China liefern sich ein intensives Wettrennen in der militärischen Luftfahrt. China zieht in der Stealth-Technologie nach und hat sogar Prototypen der sechsten Generation vorgestellt, die mit KI und innovativen Designs beeindrucken. Die technologische Rivalität verschärft sich und könnte Auswirkungen auf die globale Sicherheit haben.
Zum Seitenanfang