Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1906
Juristische und politische Bedenken gegen AfD-Verbot

Fraktionen unterstützen AfD-Verbotsantrag nicht

Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages ©Bernd von Jutrczenka/picture alliance
Die Politik und die Medien diskutieren den Antrag von Bundestagabgeordneten zum Verbot der AfD. Dabei wird es aber auch bleiben, denn die breite Unterstützung im Bundestag fehlt bisher.

Trotz hitziger medialer Debatten: Es wird kein Parteiverbotsverfahren gegen die AfD geben. Den fraktionsübergreifenden Antrag für ein AfD-Verbotsverfahren hatte 37 Abgeordnete der SPD, Union, Grünen und Linken gestellt. Die Fraktionen im Bundestag unterstützen die Initiative von Marco Wanderwitz (CDU) und seinen Mitstreitern aus den anderen Parteien aber nicht. 

Fraktionen unterstützen AfD-Verbotsantrag nicht

Die Bundestagsfraktionen haben gegenüber FUCHSBRIEFE bestätigt, dass sie den Antrag der Abgeordneten nicht unterstützen werden. Aus der Union hören wir dazu, dass es juristische Bedenken für ein solches Verbotsverfahren gibt. Das erklärte Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU gegenüber FUCHS. 

Ähnlich ist die Einschätzung bei den Bundestagsfraktionen der SPD und den Grünen. Aus beiden Parteien lautet der Tenor: Das Verbots-Vorhaben ist nicht zu Ende gedacht. Es bestehen erhebliche Zweifel daran, der AfD Verfassungsfeindlichkeit "juristisch wasserdicht" nachweisen zu können. Die grüne Bundestagsfraktion weist gegenüber FUCHS darauf hin, dass es die "Aufgabe der Fachministerkonferenz und der Landesinnenminister ist, die Beweissammlung anzutreten, damit danach eine fundierte Entscheidung" getroffen werden kann. 

Parteien haben juristische und politische Bedenken

Die Parteien hegen auch Befürchtungen vor politischen Kollateralschäden eines solchen Verfahrens. Ein Verbotsantrag wird erheblichen Widerstand der AfD auslösen. Allein das wird der Partei eine erhöhte Aufmerksamkeit garantieren. Darüber hinaus befürchten Politiker, dass es der Partei weitere Wähler und Sympathisanten in die Arme treiben wird. Bei einem Scheitern des Verbots-Verfahrens wegen juristischer Fehler könnte dieser Effekt erheblich sein. Das wäre dann ein Geschenk für die Partei. Ein Prozess würde sich voraussichtlich jahrelang ziehen. Das bestätigt uns auf Anfrage auch Stephan Thomae, der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP.

Fazit: Vor der Bundestagswahl wird es kein AfD-Verbotsverfahren geben. Die Fraktionen im Bundestag fürchten eine fehlende Rechtsgrundlage und unterstützen den Antrag nicht.
Meist gelesene Artikel
  • Rentenreform, Umlageverfahren, Gerechtigkeit: Warum der „Boomer-Soli“ am Kernproblem vorbeigeht

Der „Boomer-Soli“ ist keine Lösung, sondern unfaire Umverteilung

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bzw. die dort agierenden Forscher Stefan Bach, Maximilian Blesch, Annica Gehlen, Johannes Geyer, Peter Haan, Stefan Klotz und Bruno Veltri, will die Rentenlücke mit einer Sonderabgabe auf Alterseinkünfte schließen – innerhalb der Babyboomer-Generation. Das geht so nicht, emint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. Wer das Umlagesystem ernst nimmt, muss die Kinderfrage zentral stellen - oder er soll es ganz abschaffen.
  • Die Würde des Amtes verlangt Transparenz, nicht Kungelei

Schluss mit dem Hinterzimmer – Richterwahl neu denken!

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Der Fall Brosius-Gersdorf zeigt: Nicht die Medien, sondern das undurchsichtige Auswahlverfahren für Verfassungsrichter ist das eigentliche Problem. Wer Recht über alle spricht, sollte sich auch öffentlich erklären müssen. Deutschland braucht endlich öffentliche Befragungen, fordert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Mit Merz aufs falsche Pferd gesetzt

Politik in der Schieflage

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Zurück aus dem Urlaub zeigt sich FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber ein Deutschland im Wandel – doch zu vieles geht politisch weiter in die falsche Richtung. Politische Gegner sollen mit juristischen Mitteln ausgeschaltet, das Verfassungsgericht durch Personalrochaden auf Linie gebracht werden. Der Haushaltsentwurf ist Beweis für ein weiteres gebrochenes Versprechen der Regierung: deutlich mehr zu investieren. Viele Unternehmer nicken das ab, weil die Konjunktur etwas anzieht. Ein Fehler.
Neueste Artikel
  • Projekt 7 (Private Banking Depot) in KW 29 – Performance, Risiko und Gewinner

Value Experts und Lungershausen dominieren – Benchmarkdepot mit starker Balance aus Rendite und Risiko

Illustriert mit Canva und ChatGPT
In Kalenderwoche 29 überzeugt das Benchmarkdepot von Projekt 7 mit einer gelungenen Mischung aus Rendite und gesunkenem Risiko. Value Experts Vermögensverwaltungs AG und Lungershausen Eggensperger Enzler & Partner AG setzen sich an die Spitze. Wer zu den Gewinnern zählt, wer enttäuscht und wie sich die Risikoprofile verändert haben, lesen Sie hier.
  • Fuchs plus
  • Silberpreis-Rally: Unsicherheit treibt Nachfrage nach sicherem Hafen

Indien treibt Silberboom

© TomekD76 / Getty Images / iStock
Die Silber-Rally nimmt Fahrt auf: Mit einem Anstieg von über 5% überschreitet der Silberpreis die Marke von 39 US-Dollar je Feinunze und lässt Gold hinter sich. Ausgelöst durch geopolitische Unsicherheiten und steigende Nachfrage in Indien, bleibt der Aufwärtstrend intakt. Erfahren Sie, warum Investoren trotz Rekordpreisen weiter in Silber investieren und welche Rolle die Industrie dabei spielt.
  • Fuchs plus
  • Handelsstreit und Kanadischer Dollar

Kanadas Notenbank ist besorgt

© metrokom / iStock / Thinkstock
Der Handelsstreit zwischen USA und Kanada eskaliert. Ab dem 01. August sollen Einfuhren des nördlichen Nachbarn mit 35% Abgaben belegt werden. Essentielle Güter, wie Energie, werden damit künstlich für amerikanische Verbraucher verteuert. Bei Energieimporten hängt die USA an Kanada. Umgekehrt ist die Abhängigkeit kanadischer Exporte in die USA noch größer. Allerdings wertet der Loonie zum Dollar auf und bestätigt diese Abhängigkeit nicht.
Zum Seitenanfang