Hiesige Rentner gut abgesichert
Deutsche Rentner sind weniger von Altersarmut bedroht als ihre Altersgenossen in den meisten OECD-Ländern. Arbeitslosigkeit und Kindererziehungszeiten schmälern die Rente kaum.
International gesehen ist die Altersarmut in Deutschland unterdurchschnittlich. Hier verfügen nur 9% der Rentner über weniger als 50% des Durchschnittseinkommens. Im internationalen Vergleich der OECD-Länder sind es 13%. Die Hälfte der Altersarmen hat zudem nie in die Rentenversicherung eingezahlt. Alarmrufe in den letzten Tagen hatten einen ganz anderen Eindruck erweckt. Doch war dabei nur das Renteneinkommen, nicht aber das Gesamteinkommen im Alter berücksichtigt worden. Rentnerhaushalte verfügen in Deutschland über 87% des Durchschnittseinkommens. Dies entspricht dem OECD-Durchschnitt. Hier sind neben der staatlichen und der Riester-Rente auch Kapitaleinkommen und staatliche Transferleistungen einbezogen. Arbeitslosigkeit wirkt sich in Deutschland zudem weniger negativ auf die Rente aus als in anderen Ländern. Laut OECD haben kurzfristig Arbeitslose in Deutschland kaum Einbußen. Längerfristig Arbeitslose stehen besser da als im OECD-Durchschnitt. Auch die Geburt von Kindern führt nicht zu deutlichen Einbußen. Jedenfalls, wenn die Mütter rasch wieder zu arbeiten anfangen. Die OECD lobt die deutsche Kombination aus Anreizen zur Arbeit und Besserstellung bei der Rente durch die Kinderzuschläge.
Fazit: Die gesetzliche und private Altersvorsorge (Riester) ist nur ein Teil der Alterswirklichkeit. Die professionellen Warner vor der zunehmenden Altersarmut blenden dies (bewusst?) aus.