Hohe Lohnforderungen und Streiks absehbar
Hohes Mitgliederwachstum
Rückenwind erhalten die Metaller durch die Mitgliederentwicklung. 117.000 Neuzugänge verbuchte die Gewerkschaft im vorigen Jahr. Es ist das höchste Wachstum seit 2018. Insbesondere bei den Angestellten sei das Wachstum hoch. „Dort wo Beschäftigung entsteht, werden wir stärker“, so Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall.
Bereits 2022 schaffte es die Gewerkschaft, hohe Forderungen durchzusetzen. In den Branchen Textil und Bekleidung Ost, Eisen und Stahl, Metall und Elektro und bei Volkswagen erzielte sie Lohnsteigerungen über 5% und Einmalzahlungen von 3.000 Euro. 2023 stehen Verhandlungen bei Textil und Bekleidung, im Kfz-Handwerk, Holz- und Kunststoff und regional bei Eisen und Stahl an.
IG Metall auf Dezentralisierungs-Kurs
Neben ihren Tarifforderungen verlangt die IG Metall von der Politik einen deutlichen Modernisierungsschub. "2023 muss zum Jahr des fairen Wandels werden“, so Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall. Fachkräftezuwanderung, Ausbildungsförderung und Infrastrukturinvestitionen sind zentrale Anliegen der Gewerkschaft. Auch eine Gerechtigkeits- und Verteilungsdebatte mahnt Hofmann an.
Zudem setzt sich der organisatorische Umbau der Gewerkschaft fort. "In der Spitze schmaler, breiter in den Regionen" sei das Leitmotiv der Umstrukturierungen, so Hofmann. Über die konkrete Weiterentwicklung wird der Gewerkschaftstag im Oktober entscheiden. Dort wird auch der Vorstand neu gewählt.