Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2995
Corona Prognosen

Hoher Irrtumsfaktor

Ob Infektionsrate, Reproduktionsfaktor, Herdenimmunität oder Sterbefallszenarien. Die tonangebenden Experten irren sich zumeist gewaltig. Copyright: Pixabay
Autoritäre Maßnahmen wie ein „Lockdown light“ genießen in der Öffentlichkeit immer noch große Zustimmung. Doch viele einflussreiche Gefahrenszenarios haben sich als massiv übertrieben herausgestellt. Besonders zwei Star-Virologen fallen als Apokalyptiker auf.

Autoritäre Maßnahmen wie ein „Lockdown light“ genießen in der Öffentlichkeit immer noch große Zustimmung. Begründet werden sie mit horrenden Todeszahlen und dem drohenden Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Doch viele einflussreiche Gefahrenszenarios haben sich als massiv übertrieben herausgestellt.

Gleich am Anfang der Epidemie im März veröffentlichte das britische Imperial College (IC) eine Hochrechnung, die für die USA 2,2 Mio. Tote und für Großbritannien 250.000 Todesfälle prognostizierte. Für Schweden lautete die Vorhersage auf 50.000 Tote, wenn das Land seinen moderaten Kurs beibehalte. Das tat Schweden und zählt derzeit knapp 6.000 Tote. Irrtumsfaktor: das 9-fache.

"Panikmache der Gates Stifung und der UN"

Massiv irrte sich das IC auch bei der Prognose der europäischen Reproduktionsrate, die es Ende März sogar noch auf 3,5 hinaufsetzte. In Deutschland sank sie damals bereits unter eins. Irrtumsfaktor: das 3-fache. IC-Chef Neil Ferguson war einer der Hauptberater der britischen Regierung und trug maßgeblich zum Lockdown bei. Inzwischen fiel er aber in Ungnade, weil er die Ausgangssperre ignorierte und sich mit seiner verheirateten Geliebten traf. Fergusons Studie beeinflusste auch das Corona Kabinett Merkels.

Horrorzahlen verbreitete schon Mitte Februar die Gates Stiftung über Afrika: Die Corona Pandemie werde dort bis zu zehn Millionen Todesopfer fordern. Die UN legte nach und prophezeite „selbst unter günstigsten Voraussetzungen 300.000 Tote“, im worse case sogar 3,3 Millionen. Derzeit verzeichnet Afrika 41.000 Todesfälle mit Corona. Irrtumsfaktor: mindestens das 7-fache.

"Massive Fehleinschätzungen beim Virologen Drosten"

Gewaltige Fehleinschätzungen leistete sich der Charité-Chefvirologe und Merkel-Berater Christian Drosten gleich mehrfach. In seinem Podcast Nr 16 (18. März) wirbt er für den Lockdown: Ausgangsbeschränkungen könnten es möglicherweise schaffen, dass die Anzahl der Infizierten so weit bis in den Sommer gesenkt werden könnte, dass „wir so gerade eben alle Patienten versorgen“. Der trotz Lockdown prognostizierte Beinahe-Kollaps des Gesundheitssystems blieb aus. Im Sommer waren im Schnitt 300 von 9.000 Intensivbetten belegt. Irrtumsfaktor: das 30-fache.

Kontrovers war auch der Prozentsatz, ab dem Herdenimmunität erreicht ist. Die Impfstoffproduzenten setzen ihn möglichst hoch an, um hohe Impfquoten durchzusetzen. Drosten behauptete, und Merkel nahm das auf, dass eine Durchseuchung von 67% eintreten müsse, um eine Weiterverbreitung des Virus zu behindern. John Ioannidis von der kalifornischen Stanford University meldete aber schon im März, dass die Herdenimmunität wahrscheinlich weit früher erreicht werden kann. Laut „Science“ sind es 43%. Irrtumsfaktor: 50%.

"Niedrige Infektionssterblichkeit"

Zu den Schätzungen der Todesfälle in China bemerkte Olfert Landt vom Labor TIB Molbiol, der Drostens PCR Tests weltweit vermarktet, im März folgendes: Er habe zwar nichts übrig für Verschwörungstheorien, aber die Zahl von 3.000 Todesopfern in China halte er nicht für plausibel. „Es dürften eher bereits 40.000 bis 60.000 sein.“ Panikmache oder Insiderwissen – China ist eine black box.

Ein großer Streitpunkt war von Anfang an die Letalität des Corona Virus. Ioannidis veröffentlichte im März auf Youtube ein Video, in dem er die Infektionssterblichkeit von Corvid 19 zwischen 0,1 und 0,4 einschätzte, und damit Horrorzahlen bis zu 1%  entgegen trat. Youtube löschte das Video. Ioannidis konnte seine Prognose (0,2) kürzlich in einem WHO Journal bestätigen. Das RKI gibt die Fallsterblichkeit (bezogen auf die Erkrankten) derzeit mit 2,6% an, aber keine Infektionssterblichkeit. Das erzeugt den Eindruck, das Virus sei besonders gefährlich.

 

Fazit: Ob Infektionsrate, Reproduktionsfaktor, Herdenimmunität oder Sterbefallszenarien. Die tonangebenden Experten irren sich zumeist gewaltig – und immer übertreiben sie die Gefahr und rechtfertigen Einschränkungen der Grundrechte.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • E-Health-Tutorials mit bekannten Top-Therapeuten

Digitale Beratung zu mentaler Gesundheit

Der Erhalt der mentalen Gesundheit ist wichtig - privat genauso wie im Unternehmen. Darum kümmern sich manche Unternehmer verstärkt auch um die Belange ihrer Mitarbeiter. FUCHSBRIEFE haben eine interessantes Angebot für anonyme E-Health-Tutorials entdeckt, die Unternehmer ihren Mitarbeitern anbieten können.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die LGT Bank AG in der Ausschreibung

LGT ist nachhaltig und stiftungsorientiert

Thumb Stiftungsvermögen 2024 © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit envato elements
Als familiengeführte Privatbank verwaltet die LGT seit einem Jahrhundert die Vermögen von Familien und Unternehmen. Für ihre Anlagelösungen setzt sie nach eigener Angabe auf traditionelle Werte, systematische Anlageprozesse, moderne Portfoliotheorien sowie fundierte Finanz- und Datenanalysen. „Als eine der letzten familiengeführten Privatbanken sind wir in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen“, so die Website. Vor allem lege man auf Nachhaltigkeit wert. Das passt gut für die Stiftung Fliege.
  • Fuchs plus
  • Luftangriff auf Israel

Iran hat drei Ziele mit Angriff auf Israel verfolgt

Der Iran hat mit seinem Luftangriff auf Israel drei Ziele verfolgt. Die Raketen- und Drohen-Attacke wirkt politisch, militärisch und wirtschaftlich. Diese Auswirkungen strahlen weit über Israel hinaus.
Zum Seitenanfang