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Fakten zu Corona, die selten diskutiert werden

Impfen fürs Kollektiv

Fakten zu Corona, die selten diskutiert werden. Copyright: Pexels
Die Regierung erhöht im Wochenturnus den Druck auf die bislang ungeimpfte Bevölkerungsgruppe bis hin zur Drohung mit andauernder Freiheitsberaubung. Ungeimpfte werden als asoziale Egomanen, Außenseiter oder gar Idioten dargestellt. Dabei haben sie – je jünger, umso mehr – viele Gründe, sich die Impfung genau zu überlegen.

Die Impf-Diskussion in Deutschland (und anderswo) trägt zunehmend irrationale Züge. Die Argumente fürs Impfen entfernen sich von medizinischen Grundlagen zugunsten politischer Einschätzungen. Bezeichnend ist eine Aussage des Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission Thomas Mertens: „Die Achtzehn- bis Neunundfünfzigjährigen sollten erkennen, dass es nicht um ihren Individualschutz geht, sondern um unsere Gesellschaft, um Freiheiten, um wirtschaftliche Entwicklung und so weiter.“ Was er nicht sagt: Freiheiten, über die die Regierung nach Gutdünken bestimmt.

Die Politik ist zudem schlauer als die STIKO als höchste wissenschaftliche Autorität in Sachen Impfungen. Sie setzt sich über deren fehlende  Empfehlung zur Kinderimpfung hinweg und überlässt die Entscheidung den Eltern. Den älteren will sie diese Freiheit nicht lassen. Dort setzt sie auf Druck und Freiheitsberaubung. Dabei kann und muss es sich um eine persönliche Entscheidung handeln. Das legen alle bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse nahe. Etliche Fakten werden im öffentlichen Diskurs kaum benannt.

Fakten, Fakten, Fakten

Tatsache ist: Das große Sterberisiko ist gebannt. Die über 60-jährigen als die besonders „vulnerable“ Bevölkerungsgruppe ist zu 80% vollständig, zu 85% wenigstens einmal geimpft. Und wer geimpft ist, ist mindestens vor einem schweren Verlauf geschützt.

Das Risiko liegt also bei den Ungeimpften. Ihnen wird jedoch nicht zugestanden, dass sie ihre eigene Abwägung treffen. Dass sie beispielsweise bei Infektion auf einen leichten Krankheitsverlauf vertrauen und deshalb auf die Impfung verzichten. Dabei tragen „Genesene … genauso zur ,Herdenimmunität‘ bei wie Geimpfte“, so Thomas Mertens.

Genesene wohl besser geschützt als Geimpfte

Genesene, und das dürften zirka 40% der Bevölkerung sein (die meisten haben die Infektion aber gar nicht bemerkt), gelten sogar als besser geschützt und weniger ansteckend als Geimpfte.

Der Epidemiologe Klaus Stöhr sagt: „Verschiedene punktuelle serologische Studien aus den USA und Europa lassen eine Dunkelziffer um den Faktor vier bis sechs vermuten.“ In den USA hätten also womöglich bereits 30% bis 48% der Bevölkerung einmal Covid-19 gehabt und eine Immunität dagegen aufgebaut, was einen bremsenden Effekt auf das Infektionsgeschehen haben könnte.

Blackbox Grundimmunität

Die Grundimmunität durch frühere, andere Coronaviren liegt wahrscheinlich in der Größenordnung von 20%. Deutschland tut nichts, um die Dunkelziffer aufzuklären. Die niedrige Hospitalisierungsquote wird einseitig dem Impfgeschehen zugeschrieben.

In Indien ergab die letzte Untersuchung zur Verbreitung von Antikörpern (Seroprävalenz), dass 68% der Inder Antikörper haben. 952 Millionen Menschen waren also infiziert. Die Infektionssterblichkeitsrate IFR in dieser sehr jungen Bevölkerung beträgt nur 0,045%. Die indische Todesrate je Million Menschen beträgt 307, die Deutsche 1.097.

Wie lange wirkt die Impfung?

Es gibt zudem immer mehr Hinweise darauf, dass die Impfstoffe wesentlich rascher an Wirkung verlieren, als man angenommen hat. Es zeigt sich an Israel, dass die Effektivität der Impfungen wahrscheinlich nur 60% beträgt. Dort sind 80% der Menschen geimpft. Die Infektionen nehmen trotzdem deutlich zu. „Specifically, the ministry’s study found that the Pfizer coronavirus vaccine was only 40% effective against symptomatic cases of COVID-19 and 39% effective at stopping infection at all against the Delta variant, zitiert die Jerusalem Post das Gesundheitsministerium

In Israel hat dagegen der Anteil der Genesenen zuletzt weniger als 1% an den gesamten Infektionen betragen. Diese Immunität ist dauerhaft. In dieser Studie etwa wurde gezeigt, dass es bei 43.044 früher mit SARS-Cov-2 Infizierten im Zeitraum von 16 Wochen gerade einmal 314 oder 0,7% Re-Infektionen gab. Eine Impfung einer großen Zahl Immuner ist eher kontraproduktiv. Es gibt nicht den geringsten Beweis dafür, dass die Immunität dadurch verbessert wird. Wahrscheinlich ist sogar das Gegenteil der Fall. Nach den Daten des israelischen Gesundheitsministeriums sind bei den Hospitalisierungen 65% voll geimpft, 29% ungeimpft, 2% einmal geimpft, 2% Genesene und 1% genesen und geimpft.

Welche Aussagekraft hat die Inzidenzzahl (noch)?

Die täglich hochgejazzte Inzidenzzahl in Deutschland ist im Ländervergleich lächerlich niedrig. In Großbritannien, das am 19. Juli alle Schutzmaßnahmen hat fallen lassen, infizieren sich jetzt die zwei bis 17-Jährigen. Bislang ohne gravierende Folgen. UK testet aber auch deutlich mehr. Und hat daher höhere Inzidenzwerte. In Deutschland werden Geimpfte nicht mehr getestet. Dennoch können sie das Virus übertragen. Sie laufen quasi als Corona-Blackbox herum.

Eine große Studie in Dänemark zeigt, dass es nach den Impfungen in den Pflegeheimen zu einem Anstieg der Infektionen bei Geimpften um 40% gegenüber den Ungeimpften kam. Bei den 300.000 Mitarbeitern im Gesundheitswesen sogar um 105%. Aber Infektion bedeutet eben nicht schon Krankheit. Dänemark hebt wie Großbritannien die Einschränkungen des öffentlichen Lebens schrittweise auf. Das Land konnte als eines von wenigen auch 2020 die Lebenserwartung eines Neugeborenen erhöhen.

Hohe Inzidenz trotz 100% Impfung

In Gibraltar sind laut Our World in Data 116,68% geimpft. (Hier werden die Spanier mitgezählt, die in Gibraltar arbeiten). Dennoch liegt die „Inzidenz“ bei 646.

In Finnland nehmen die Infektions-Fälle seit Mitte Juni 2021 rapide zu. Aber die durchschnittlichen Todesfälle bleiben bei unter einem 1 pro Tag. Als die jüngste Welle begann, waren aber nur 10 % der Finnen vollständig geimpft (derzeit sind es 38%). An der Impfung (allein) kann also die geringe Sterberate nicht liegen. Die neuen Varianten sind weniger gefährlich und die Zahl der schweren Erkrankungen und der Todesfälle sinkt.

Virus-Mutationen verlieren an Gefährlichkeit

Wie man in jedem Medizinlehrbuch lesen kann, werden Mutationen stets ansteckender, aber harmloser. So auch Delta. Die Hospitalisierungs- und Todesraten der Infizierten brechen kontinuierlich ein. Die Hospitalisierungsrate in Deutschland lag im April 2020 mit der Wuhan Variante bei 22%, aktuell mit der Delta Variante bei 4%.

Es gibt überhaupt keinen Grund zur Panik, etwa wegen Überlastung der Intensivstationen. Wir sollten uns über jede neue Mutation freuen, statt Angst davor zu haben. Denn seit 1,5 Jahren nimmt die Gefährlichkeit der Mutationen ab (siehe Seite 9 RKI-Wochenbericht). Die vierte Welle dürfte nach aller Logik rein quantitativ weit weniger folgenschwer ausfallen als die Wellen davor.

Der Lockdown als Drohkulisse

Lockdowns sind weitgehend wirkungslos und dienen als politische Drohkulisse, damit die Wirtschaft „Druck macht“. Maßnahmen wie sie etwa Schweden, Florida, Kanada (Alberta), Dänemark mit „Social Distancing“ ergreifen, reichen völlig aus.

Der Druck zu „freiwilligen“ Impfungen ist von Staatsseite vor allem unter einem Gesichtspunkt verständlich. Er stünde bei einer Impfpflicht gegen den dokumentierten Willen des Einzelnen ganz anders in der Haftung.

Fazit: Der Staat muss sich keine Sorgen machen. Die Geimpften sind geschützt. Sie haben bereits Solidarität erfahren, indem die Allgemeinheit die Impfkosten übernimmt. Alles andere muss der individuellen Risikoabwägung überlassen bleiben, die – je jünger, desto klarer – zu Ungunsten der Impfung ausfällt. Zumal in Kürze wirksame Medikamente auf den Markt kommen werden. Eine Freiheitsberaubung der Ungeimpften passt nicht in unser westliches Wertesystem.

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